Politbarometer Extra

Die letzte Umfrage vor den Landtagswahlen: CDU muss kämpfen

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen hat kurz vor den Abstimmungen in Sachsen und Thüringen eine Umfrage veröffentlicht. Demnach kann die CDU in Sachsen weiterregieren. Vertrackt ist die Lage in Thüringen

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Walter Serif
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Michael Kretschmer setzt auf Sieg in Sachsen. © dpa

Mannheim. Wenige Tage vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen unterscheidet sich die politische Lage in den beiden Nachbarländern weiter deutlich. In Sachsen kann die CDU auf den ersten Platz und die Bildung einer Regierung hoffen. In Thüringen würde dagegen die AfD stärkste Partei.

In Sachsen liegt die CDU knapp vor der AfD

Die Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen – durchgeführt von Montag bis Donnerstag – sieht die CDU mit 33 Prozent vor der AfD, die auf 30 Prozent kommt. Die Linke wäre mit vier Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, die Grünen kämen auf sechs Prozent. Verglichen mit dem Politbarometer Extra der vergangenen Woche gibt es bei diesen vier Parteien keine Bewegung. Die SPD liegt mit sechs Prozent (minus eins) nur knapp über der Fünf-Prozent-Marke. Sahra Wagenknechts BSW legt um einen Zähler auf zwölf Prozent zu. Die anderen Parteien kämen auf neun Prozent.

Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es auch eine genauso knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die die CDU aber ausschließt. 70 Prozent der Befragten wollen, dass Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) Ministerpräsident bleibt. Für AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban sprachen sich 15 Prozent aus.

In Thüringen dürfte die AfD Platz eins erobern

Besonders spannend wird es in Thüringen. Die Linke, vor fünf Jahren stärkste Kraft, käme jetzt nur noch auf 13 Prozent (minus eins). Die AfD würde den ersten Platz mit 29 Prozent (minus eins) belegen. Die CDU käme unverändert auf 23 Prozent, gefolgt vom BSW, das sich um einen Prozentpunkt auf 18 Prozent verbessern würde. Die SPD würde wie vor einer Woche bei sechs Prozent bleiben, die Grünen könnten mit unverändert vier Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. Die anderen Parteien würden sich von sechs auf sieben Prozent verbessern.

Damit hätte nur eine Koalition aus CDU, BSW und SPD eine knappe Mehrheit, andere dagegen nicht, weil weder die CDU noch Wagenknechts BSW mit der AfD koalieren wollen. Auch wenn Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) keine Chancen hat, im Amt zu bleiben, liegt er mit 39 Prozent mit großem Abstand vor den Spitzenkandidaten Björn Höcke (AfD/15 Prozent), Mario Voigt (CDU/21) und Katja Wolf (BSW/elf).

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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