Wetzlar/Gießen/Mainz. Drei Wochen nach dem Eigentümerwechsel von zwei Frankfurter Titeln steht in Hessen eine weitere Zeitungsfusion bevor. Wie die Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM) mitteilte, wollen sich das VRM-Blatt „Gießener Anzeiger“ und die noch eigenständige Zeitungsgruppe Lahn Dill/Wetzlardruck GmbH („Wetzlarer Neue Zeitung“) zusammenschließen.
Kritik von Verdi
Wie Wetzlardruck-Geschäftsführer Michael Emmerich sagte, könnten Medienunternehmen angesichts des sich wandelnden Nutzerverhaltens „zunehmend nur im Verbund eine handlungsfähige Rolle“ einnehmen. Unter dem Dach der in Mainz ansässigen Verlagsgruppe Rhein-Main erscheinen bereits 28 Tageszeitungen im Rhein-Main-Gebiet und in Mittelhessen.
Die verkaufte Auflage der Wetzlarer Zeitungsgruppe lag zuletzt bei rund 56 000 Exemplaren. Der „Gießener Anzeiger“ kommt mit seinen regionalen Titeln in Mittelhessen auf insgesamt rund 40 000 Exemplare. Erst Anfang April war der Verkauf der „Frankfurter Rundschau“ und der „Frankfurter Neue Presse“ an die Zeitungsholding Hessen (ZHH) über die Bühne gegangen. Die ZHH gehört mehrheitlich der Verlagsgruppe Ippen sowie der MDV-Mediengruppe der Gießener Verlegerfamilie Rempel („Gießener Allgemeine“).
Die Gewerkschaft Verdi sieht sich nach der angekündigten Fusion in ihrer Sorge bestätigt, die Pressevielfalt in Hessen werde weiter abnehmen.
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