Baden-Württemberg. Wenn Schülerinnen und Schüler im Südwesten wegen des Warnstreiks im öffentlichen Verkehr am Montag nicht zur Schule kommen können, dürfen sie zuhause bleiben. In jedem Fall müsse aber die Schule darüber informiert werden, teilte das Kultusministerium der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Nachfrage mit. Grundsätzlich finde Unterricht statt, Schülerinnen und Schüler seien nicht davon befreit. Wenn sie aber nicht zur Schule kommen könnten, bestehe die Möglichkeit - ähnlich einer Krankmeldung - dem Unterricht fernzubleiben, so das Ministerium.
Ein Nachweis der Kinder sei nicht erforderlich, sagte ein Sprecher des Ministeriums der dpa. Lehrerinnen und Lehrer müssten hingegen den Dienst antreten. Es handle sich bei dem Warnstreik schließlich um eine vorhersehbare Behinderung - Lehrerinnen und Lehrer müssten die Anreise an die Schule eben so planen, dass sie den Dienst antreten können.
Land Hessen erinnert an die Schulpflicht
Das hessische Kultusministerium hat mit Blick auf den angekündigten bundesweiten Verkehrsstreik am kommenden Montag an die Schulpflicht erinnert. Diese gelte trotz der Arbeitsniederlegungen, teilte ein Sprecher in Wiesbaden mit. «Können die Kinder im Fall von Ausfällen öffentlicher Verkehrsmittel nicht mit dem Auto gefahren werden oder anderweitig in die Schule kommen, ist das Nichterscheinen im Unterricht entschuldigt», erläuterte er. Es gälten die üblichen Meldewege.
«Die betroffenen Schulen vor Ort haben die Situation im Blick», erklärte der Sprecher und verwies darauf, dass ein Warnstreik eine andere Situation sei im Vergleich zu Extremwetterlagen wie Glatteis oder Sturm, wenn es vor allem darum ginge, dass der Schulweg für die Kinder sicher ist.
Weitreichende Einschränkungen durch Warnstreik
Pendler und Reisende müssen sich am kommenden Montag auf weitreichende Einschränkungen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Wie die zwei Gewerkschaften am Donnerstag mitteilten, sind unter anderem der Fern-, Regional-, und Nahverkehr, Flughäfen und die Autobahngesellschaft betroffen.
Im Südwesten rechnen die Gewerkschaften damit, dass ein Großteil des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene, auf der Straße, in der Luft und auf dem Wasser zum Erliegen kommt. Betroffen sind demzufolge der kommunale Nahverkehr in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Mannheim, Esslingen, Ulm und Heilbronn. Allein davon dürften im Land Hunderttausende Menschen betroffen sein.
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