Leuchtkörper: Beeinträchtigung für Flugzeuge befürchtet

Regierung verbietet Himmelslaternen

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Wiesbaden. Die Landesregierung wird den Gebrauch von Himmelslaternen verbieten. Diese fliegenden Papierlaternen verursachten immer mehr Brände, begründete Innenminister Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden das Verbot, das "in Kürze" in Kraft treten werde. Bei einem Verstoß könne ein Bußgeld bis zu 5000 Euro verhängt werden. Noch vor zwei Monaten hatte das Innenministerium ein Verbot ausgeschlossen, da die Zahl der Verordnungen und Gesetze reduziert werden sollte.

Die bis zu 80 Zentimeter hohen Himmelslaternen sind seit langem umstritten und in drei Bundesländern bereits verboten. Sie haben bereits mehrere Brände verursacht. So starb im Juni in Siegen (Nordrhein-Westfalen) ein Zehnjähriger bei einem Hausbrand, der von einer Himmelslaterne ausgelöst wurde. Im südhessischen Dieburg sorgte eine fliegende Laterne in der vergangenen Woche für einen Brandschaden an zwei Häusern von 250 000 Euro. Die Laternen funktionieren ähnlich wie Heißluftballons. Ein kerzenähnliches Brennmittel wird entzündet; die so angeheizte Luft lässt die Laterne für etwa 20 Minuten aufsteigen. Gesteuert werden kann sie nicht.

Bis zu 800 Meter hoch

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen warnt davor, die asiatischen Himmelslaternen in der Nähe von Flughäfen anzuzünden. Sie könnten bis zu 800 Meter hoch steigen und damit Piloten irritieren, sagte Pressesprecher Axel Raab. Auch könnten sie von den Triebwerken der Flugzeuge angesaugt werden. Im Luftverkehr sei es bislang zu keinen Zwischenfällen wegen Himmelslaternen gekommen. Die Laternen lassen zudem einige Leute an Ufos glauben. lhe

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