Königstein. Im kleinen und feinen Rahmen haben Prinz Félix von Luxemburg und die Unternehmertochter Claire Lademacher in Königstein geheiratet. Vor dem Standesamt waren nur die beiden Familien des Brautpaares dabei. Die Rufe der Fotografen nach der Trauung sind unmissverständlich: "Kiss, kiss, kiss!" Und so küssen sie sich: Prinz Félix von Luxemburg und seine frisch angetraute Frau Claire.
Kurz zuvor ist das Paar im Königsteiner Luxushotel Villa Rothschild Kempinski von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) getraut worden. Die 28-jährige Braut trägt ein weißes Kleid mit Jäckchen. Auf ihren hohen Pumps ist Claire Lademacher etwa genauso groß wie ihr frischgebackener Ehemann, der der zweitälteste Sohn von Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa ist.
Gute Stimmung im Nieselregen
Die beiden lachen händchenhaltend in die Kameras, küssen sich und winken, wenn die Fotografen es wollen. Ihre Familien haben sich schon auf der Terrasse des Hotels, von der man an diesem Tag nur einen trüben Ausblick auf das nahe Frankfurt hat, unter weiße Regenschirme geflüchtet. Ausgerechnet in dem Moment, als das junge Brautpaar aus der Tür vor den Fotografenpulk getreten war, hatte es zu nieseln begonnen. Den Ort für die standesamtliche Trauung - kirchlich geheiratet wird im großen Stil am 21. September in Marseille - hatte sich die Familie der Braut ausgesucht, sie wohnt im nahen Usingen.
Die Königsteiner Hochzeitsgesellschaft ist klein, nur die engsten Familienmitglieder - insgesamt 13 - sind bei der standesamtlichen Trauung und dem anschließenden Fototermin dabei. Unter ihnen der Großherzog mit Ehefrau. Ihr ältester Sohn und Thronfolger Guillaume steht mit seiner Frau Stéphanie aus Belgien bei dem offiziellen Familienfoto hinter seinem 29-jährigen Bruder.
Die Fotografen sind hier eindeutig in der Überzahl. Außer ihnen erledigen in dem großen Park rund um das Hotel und auf dem Parkplatz noch einige Polizisten ihren Dienst. Schaulustige sind nur wenige gekommen.
Eine von ihnen ist die Bayerin Gabi Piesiur, sie ist ein großer Fan des Adels und extra die 480 Kilometer von ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen nach Königstein gefahren. "So was interessiert mich eben. Ich bin jedes Jahr zwei- bis dreimal auf einer Adelshochzeit oder einer -beerdigung", plaudert die Bayerin. Dabei treffe sie immer wieder dieselben Schaulustigen, so seien schon einige schöne Freundschaften entstanden. "Leider haben wir keine Monarchie mehr", bedauert sie.
Der frischgebackene Ehemann ist der zweitälteste Sohn von Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa. Er trägt den Namen seines Urgroßvaters Félix von Bourbon-Parma und wird mit "Königliche Hoheit" angesprochen. Seien Frau hatte der 29-Jährige in dem Schweizer Internat "Collège Beau Soleil" kennengelernt.
Braut in Hessen aufgewachsen
Die in Hessen aufgewachsene Unternehmenstochter Claire Lademacher wurde in Württemberg geboren und verbrachte ihre Kindheit in Usingen im Taunus. Ab 1999 besuchte sie die Frankfurt International School in Oberursel, die letzten zwei Schuljahre verbrachte sie aber im Schweizer Internat Collège Beau Soleil. Studiert hatte Claire Lademacher in Paris und Rom, dem Studiengang der Internationalen Kommunikation folgte die Bioethik. Momentan arbeitet die junge Frau an ihrer Doktorarbeit in Bioethik. Lademacher spricht neben ihrer Muttersprache Englisch, Französisch und Italienisch. Sie mag Tanzen und Skifahren, liebt die Fotografie und Musik. Auf Reisen beteiligte sie sich an humanitären Projekten, etwa 2002 in Südindien.
Auch ihr Gatte pflegt mehrere Sprachen - neben Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch. Er nimmt regelmäßig an offiziellen Terminen seiner Familie teil. In seiner Freizeit spielt er gerne Tennis, Fußball und Volleyball, springt Fallschirm und fährt Ski.
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