Stuttgart. Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) wechselt die Arbeitsstelle, arbeitet aber weiter im Dunstkreis der Milliardärsfamilie Knauf. Wie erst jetzt bestätigt wurde, hat der CDU-Politiker den Vorstand des Münchner IT-Unternehmens PM One bereits zum Jahreswechsel „auf eigenen Wunsch“ verlassen. Nach einer „kurzen Auszeit“ wird er nach Angaben eines Firmensprechers zur TRM Beteiligungsgesellschaft in Dortmund gehen. Hinter beiden Unternehmen steht die Eigentümerfamilie des Baustoffkonzerns Knauf.
Mit diesem Wechsel wird es vollends unwahrscheinlich, dass Mappus noch einmal in die Politik zurückkehren wird. Solche Spekulationen waren immer wieder aufgetaucht. Befeuert wurden die Gerüchte wiederholt von internen Gegnern des CDU-Landesvorsitzenden Thomas Strobl. Die Familie des 53-Jährigen hat ihren Lebensmittelpunkt noch immer in Pforzheim, wo Mappus einst CDU-Kreischef und Wahlkreisabgeordneter war. Eine persönliche Stellungnahme war nicht zu erhalten.
Mappus war von Februar 2010 bis Mai 2011 Ministerpräsident. Nach der Landtagswahl 2011 fand die CDU keinen Koalitionspartner und wurde durch eine grün-rote Koalition abgelöst. Mappus trat als CDU-Landeschef zurück und arbeitete ab 2012 in verschiedenen Funktionen bei PM One. Dort war die Familie Knauf im Oktober 2019 als Investor eingestiegen.
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