Eon - Wasserrechtliche Genehmigung für Kraftwerk

Erweiterung rückt näher

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Gegner fordern die Stilllegung des Kohlekraftwerks Staudinger.

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Großkrotzenburg. Der Energiekonzern Eon hat auf dem Weg zur umstrittenen Erweiterung des Kohlekraftwerks Staudinger eine weitere Hürde genommen. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt erteilte eine wasserrechtliche Erlaubnis, wie das RP als Genehmigungsbehörde gestern mitteilte. Damit darf Eon aus dem Main Wasser für seine Anlagen entnehmen und Abwasser einleiten. Die Genehmigung gilt nicht nur für den umstrittenen Block 6, sondern auch für die bestehenden Blöcke 4 und 5 des Kraftwerks in Großkrotzenburg. Die Erlaubnis ist allerdings befristet bis zum Jahr 2028.

Nach Darstellung des RP sorgen strenge Auflagen dafür, dass trotz des geplanten Ausbaus und der Kapazitätssteigerung weniger Schadstoffe ins Abwasser gelangen. Gutachten zufolge würden alle gesetzlich geregelten Schadstoff-Grenzwerte nicht nur eingehalten, sondern unterschritten, sagte Regierungspräsident Johannes Baron. So soll sich die Menge des eingeleiteten Quecksilbers bis 2018 schrittweise mehr als halbieren. Die Menge des entnommenen Kühlwassers soll um 94 Prozent verringert, der Schutz für Fische verbessert werden.

Zweifel an Schadstoffbilanz

Gegner der Kraftwerkserweiterung bezweifeln, dass sich beim Bau von Block 6 die Schadstoffbilanz verbessern wird. Die Bürgerinitiative "Stopp Staudinger" glaubt nicht, dass Eon ihn angesichts der Befristung überhaupt noch rentabel betreiben könne. Die Beschränkung sei ein "Licht aus"-Kriterium. Das hoch toxische Quecksilber, einer der Knackpunkte des Verfahrens, darf nach EU-Recht vom 16. Dezember 2028 an überhaupt nicht mehr in Flüsse geleitet werden. lhe

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