Baden-Württemberg

Deutlich mehr Kinderpornografie-Fälle - Jugendliche im Visier

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dpa
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Eine Kriminaloberkommissarin sitzt in einem Büro vor einem Auswertungscomputer auf der Suche nach Kinderpornografie und Fällen von sexuellem Missbrauch. © dpa

Baden-Württemberg. Die Zahl der registrierten Verbrechen rund um Kinderpornografie ist in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Zahl der erfassten Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr von 2416 auf 4873 - ein glatter Zuwachs von 101,7 Prozent, wie eine Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der FDP ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Verdächtigen sind dabei selbst oft noch minderjährig. Die sogenannte Schulhof-Pornografie stellt die Ermittler vor riesige Herausforderungen. Oft sind sich die Verbreiter der strafrechtlichen Relevanz ihrer Taten nämlich gar nicht bewusst.

Das Innenministerium berichtet von einer "massenhaften Verbreitung inkriminierter Inhalte über Messengerdienste" wie Whatsapp. Während erfahrene Täter Dienste wie Telegram bevorzugten, die sie anonym oder unter Angabe falscher Personalien nutzen könnten, verbreiteten Kinder und Jugendliche die Inhalte meist über ihre gewohnten Nachrichtenkanäle. Bei Kinderpornografie handelt es sich etwa um Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs.

Der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Nico Weinmann, sagte, statt einer Gleichbehandlung aller Taten müssten "Aufklärung, Medienbildung und Präventionsmaßnahmen in Schulen und bei den Eltern einerseits und konsequentes Vorgehen gegen Sexualstraftäter andererseits im Vordergrund stehen."

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