Worms. Die Nibelungenfestspiele 2025 mit dem Titel „See aus Asche“ haben begonnen. Aber schon länger, schon vor einem Jahr; und noch länger. Petra Simon, die neue Geschäftsführerin der Nibelungen-Festspiel-gGmbH denkt in Zwei-Jahresräumen, also im letzten Jahr nicht an 2025, sondern an 2026.
Aber der Reihe nach, denn „See aus Asche“ muss erst noch aufgeführt werden, und zwar vom 11. bis 27. Juli 2025. Den derzeit renommiertesten Dramatiker im deutschsprachigen Raum konnte man dazu verpflichten: Roland Schimmelpfennig.
Zu einem ersten Preview hatten die Festspiele, aber auch der Freundes- und Förderkreis der Nibelungenfestspiele, der sich mit seinen über Tausend Mitgliedern als großen Promotor und Botschafter der Festspiele sieht, in den Mozartsaal des Kultur- und Tageszentrums Wormser eingeladen.
„Keine andere Stadt in Rheinland-Pfalz hat es geschafft, so ein Event zu kreieren und dauerhaft zu etablieren“ lobt Staatssekretär Jürgen Hardeck die Festspiele. „Ich habe kürzlich bei einem Berlin-Besuch, Claudia Roth getroffen, sie schwärmte immer noch vom tollen Premierenabend im letzten Jahr. So ein bisschen Glamour hat noch keiner Stadt geschadet“ rief er Oberbürgermeister Adolf Kessel zu.
Nibelungenfestspiele: Intendant Nico Hofmann möchte jedes Jahr überraschen
„Es zieht nicht immer alles, aber wir loten aus, wir möchten überraschen, jedes Jahr ein neues Stück aufführen, jedes Jahr neue Energie einbringen mit großer Freude, Spannung, aber auch mit Aufregung. Wir versuchen immer, eine gewisse Aktualität in den Stoff zu kriegen mit Bezügen zum Hier und Jetzt, das wird mit der neuen Erzählung auf verblüffende und besondere Weise vor dem imposanten Spielort gelingen“, so Intendant Nico Hofmann im Podiumsgespräch mit dem künstlerischen Leiter, Thomas Laue.
Autor Schimmelpfennig erklärt die Faszination der Nibelungen-Saga: „Es ist ein Stoff, der nicht umsonst so lange gehalten hat, der hält was aus. Ein Stoff, der nicht totzukriegen ist. Im Gegensatz zu einigen Inszenierungen, in denen Ausschnitte der Geschichte gesucht und gespielt wurden, versuche ich die ganze Geschichte zu erzählen, ich hätte mich auch schwer getan, da ansatzweise etwas herauszuziehen.“
Vom Drachenblut, über den Mord, eben bis zum Ende - „es ist für mich etwas geschlossenes. Im Stoff sind so viele Facetten, die ich alle samt toll finde.“ Es seien große Kosmen, die da aufgemacht werden. Fafnir der Drache werde eine gewisse Rolle spielen: „Er ist das böse Monster, das getötet werden muss. Er ist es aber nicht! Der Mensch hätte ihn besser nicht töten sollen, denn es ist sehr klar, dass der Drache für etwas Intaktes steht.“
Nibelungenfestspiele: Annäherung an den Nazischatten
Schimmelpfennig durchdenkt auf dem Podium auch Figuren und Handlung: Kriemhild und Brunhild, deren Schicksale so eng miteinander verbunden seien. Hagen mit seiner Augenklappe sei düster, eine Figur, die man anders ausleuchten müsse. „Siegfried darf nicht blöd rüberkommen, denn das ist nicht seine Welt, er bekommt sie aufgezwungen.“ Ein großes Rätsel sei die Nibelungentreue: „Wie soll man das erzählen, dass sie am Ende in den Tod gehen, alle!? Da liegt immer ein Nazischatten drauf, dem gilt es sich anzunähern, nicht es platt rüberzubringen.“
Zwischen Thomas Laue und Mina Salehpour, der Regisseurin, die 1985 in Teheran geboren wurde und seit 1996 in Deutschland lebt, wird das Gespräch lockerer. Die Deutsch-Iranerin konterte oft mit charmanten Bonmots. Sie kommt mit ihrem gesamten, eingespielten Team nach Worms. „Wir werden alle gemeinsam diesen fantastischen Text in große Bilder hüllen und den Figuren eine Welt bauen, in der sie ihre Kraft entfalten können“, so ihr Versprechen.
Vorverkaufsstart für Nibelungenfestspiele mit Weihnachtsrabatt
Dann kommt noch der Werbeblock, denn der Review-Termin war keinesfalls zufällig gewählt: Seit 31. Oktober sind die Karten erhältlich. Sie können über Telefon 01805/33 71 71 (0,14 Euro/Minute im Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42 Euro/Minute) oder über www.nibelungenfestspiele.de bestellt werden. Ebenso bieten alle TicketRegional-Vorverkaufsstellen die Karten an. Überall gilt bis 24. Dezember ein Weihnachtsrabatt von 15 Prozent. Die Preise liegen zwischen 29 und 139 Euro.
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