Soziales

Wollweiber unterstützen die Tafel

2800 Euro als Rekorderlös erzielt

Von 
Othmar Pietsch
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Elisabeth Haas (l.) und Johanna Neudörfer (M.) übergaben der Tafel 2800 Euro. © Othmar Pietsch

Viernheim. Um einen Socken zu stricken, braucht man ungefähr zwölf Stunden, das ist aber ja erst die Hälfte“, beschreibt Elisabeth Hass von den Wollweibern den Arbeitsaufwand für ein Paar. Seit drei Jahren greift sie zusammen mit ihren Freundinnen Johanna Neudörfer und Petra Klingenstein zur Stricknadel, wobei auch Mützen, Schals und Stirnbänder hergestellt werden.

Diese Handarbeiten werden dann verkauft, der Erlös geht an soziale Einrichtungen. Diesmal wurde die Viernheimer Tafel bedacht. Die 2800 Euro, die jetzt übergeben wurden, sind eine neue Rekordsumme für die fleißigen Wollweiber.

„Für so viel Geld muss eine alte Frau ganz schön lang stricken“, bemühte Gemeindereferent Herbert Kohl bei der Spendenübergabe im katholischen Sozialzentrum humorvoll eine Redewendung.

30 neue Flüchtlinge angekommen

„Ein fantastisches Ergebnis, da haben die Nadeln sicher mächtig geglüht. Herzlichen Dank dafür. Die Spende kommt gerade recht, sind doch gerade 30 neue Flüchtlinge und damit 30 potenzielle Kunden an Viernheim verteilt worden. Bis zum Quartalsende könnten es sogar 150 werden. Gut, dass die Spendenbereitschaft der Mitbürger immer noch sehr groß ist“, betont Kohl.

Die Wollweiber treffen sich immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen. „Aber nicht, um zu stricken. Das macht jede für sich allein zuhause, wenn man gerade Zeit dazu hat. Oft bekommen wir Wolle geschenkt, weshalb wir die Produkte am Ende auch zu akzeptablen Preisen anbieten können. Viele Kunden stammen aus unserem Freundeskreis, Unterstützung gibt es aber auch von der Pusteblume und dem Friseursalon Hairlex als Verkaufsstellen“ verrät Johanna Neudörfer bei dem Pressetermin. Es werden zwar keine Bestellungen entgegengenommen, es gibt aber immer wieder Anfragen, wann man wieder neue Waren bekommt.

Wertschätzung wichtig

An Wolle mangelt es derzeit allerdings nicht, denn der Vorrat reicht wohl noch für die nächsten fünf Jahre. Trotzdem freut sich das Trio, wenn man weiterhin Wolle geschenkt bekommt und nicht kaufen muss. Am Ende geht es nicht nur darum seinem Hobby nachzugehen und Geld einzunehmen. Die größte Motivation ist die Wertschätzung durch die Kunden und Kundinnen, und darauf sei man schon ein bisschen stolz.

Vor der Viernheimer Tafel wurde bereits das Projekt „Schuldudd“, „Yaa Soma – Freundeskreis Burkina Faso“ und der Namibiaverein „Stand Up For Africa“ bedacht. „Beim nächsten Mal geht die Spende an das Familienbildungswerk“ haben die drei Wollweiber jetzt schon festgelegt, wohin dann das Geld fließt.

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