Bauausschuss

Wird die Potters-Bar-Anlage in Viernheim zum Mehrgenerationenspielplatz?

Die zugewachsene Wiese mit defekten Spielgeräten könnte zum inklusiven Spielplatz umgestaltet werden. Noch gibt es finanzielle Hürden.

Von 
Sandra Usler
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Auf der Potters-Bar Anlage in Viernheim könnte ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Ein Spielplatz, der generationenübergreifendes und inklusives Spielen ermöglicht, statt einer zugewachsenen Wiese mit defekten Spielgeräten: Die Potters-Bar-Anlage in Viernheim könnte in naher Zukunft umgestaltet werden. Aus der Grünfläche in der Nordweststadt soll ein Mehrgenerationen- und Inklusionsspielplatz mit vielen Bewegungselementen entstehen.

Der Erste Stadtrat Jörg Scheidel hat die Planung jetzt in der Sitzung des Bau-Ausschusses vorgestellt. Die Kosten für die Umgestaltung liegen bei knapp 400.000 Euro. Ein erster Antrag auf Förderung ist gestellt. „Aber erst bei einer Zusage werden wir uns diese Investition leisten können“, betont der Baudezernent. Dann müsse die Stadt nur noch einen geringen Eigenanteil zahlen. Ein positiv beschiedener Förderantrag ist also die Voraussetzung, damit sich auf der Freizeitstätte etwas ändert.

Ein inklusiver Spielplatz für alle Generationen

Im Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung reifte die Idee des besonderen Spielplatzes. Zusammen mit anderen Ämtern und im Zuge der Sportentwicklungsplanung hat man sich schnell über den geeigneten Standort verständigt. „Die Potters-Bar-Anlage ist in die Jahre gekommen, dort ist ein gewisser Handlungsbedarf vorhanden“, führte Scheidel aus. Zudem passe der Ort in das angedachte „Sportband“, das sich durch Viernheim ziehen soll.

Der neue Spielplatz soll mit einer Seniorenbewegungseinheit, einem Matschplatz, einem inklusiven Hauptgerät, einem Trampolin, einem inklusiven Rutschenhügel sowie drei Spieltische, die von Rollstuhlfahrenden oder Menschen mit Rollator unterfahren werden können, ausgestattet werden. Zusätzliche Spiel- und Bewegungsangebote bieten der Kleinkindbereich, eine Wackelraupe, ein Balancierbereich und ein kleines Calisthenics-Areal. Sitzgelegenheiten entstehen mit Bänken, Tischen und Hängematten. Dazu werden alle Wege mit einem sanierungsarmen Kies-Harz-Belag und mit Elementen zur Blindenleitführung neu angelegt. Da kommen auf die Stadt zusätzliche Kosten von rund 170.000 Euro zu.

Von den Ausschussmitgliedern gibt es Nachfragen zu den Planungen. So wird die Anzahl und Lage der Parkplätze für gehbehinderte Besucher besprochen, die Aufstellung von Hundekottütenspendern angeregt und nach öffentlichen Toiletten gefragt. „Das ist nicht in der Planung, auch aus finanziellen Gründen“, erläutert Stadtrat Scheidel. Bauliche Veränderungen könne man überlegen, um die Durchfahrt von motorisierten Fahrzeuge zu unterbinden – aktuell beschweren sich die Anwohner über den Lärm. Die große Frage ist die künftige Pflege der Anlage, nach teilweise schlechten Erfahrungen auf anderen Plätzen. „Das hat tatsächlich in der Vergangenheit nicht gut funktioniert“, gibt der Erste Stadtrat zu, nach Veränderungen der Zuständigkeiten sei es in diesem Jahr besser. Für die neue Potters-Bar-Anlage werde wie für alle öffentlichen Plätze ein Pflegeplan erstellt und regelmäßig Kontrollen durchgeführt. In dem Zusammenhang kündigt Scheidel an, dass es möglicherweise zu weiteren Veränderungen kommt. „Es sind nicht immer die Mittel da, um kaputte Geräte auf den Spielplätzen zu reparieren oder zu ersetzen.“ Die Stadtverwaltung überlege deshalb, auf den ein oder anderen kleineren Spielplatz im Stadtgebiet zu verzichten und vermehrt auf größere Spielflächen zu setzen.

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