Viernheim. Die Tage sind noch kurz und die Nächte länger. In solchen Zeiten haben ungebetene Besucher im eigenen Heim Hochkonjunktur. Was aber jeder tun kann, um Einbrechern ihr Handwerk zu erschweren, das erklärten Beamte des Polizeipräsidiums Südhessen in der Ladenstraße des Rhein-Neckar-Zentrums. Anlass war der Tag des Einbruchschutzes. Außerdem gab es noch Informationen zur Internetkriminalität, Schockanrufen und falschen Polizeibeamten. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ konnten sich die Kunden in der Ladenstraße über effektiven Einbruchschutz informieren.
„Jeder Wohnungsinhaber sollte seine Fenster und Türen von einem Fachmann überprüfen lassen, denn das sind die beliebtesten Einstiegsstellen der Ganoven“, raten die Beamten. Auf dieser Grundlage könnten Bewohner entscheiden, was im Zweifel verbessert werden muss. Wo der nötige Schutz fehle, reichten oft wenige Sekunden, um in eine Wohnung zu gelangen.
Nachrüstung meist problemlos
Die meisten der montierten Fenster und Türen hätten Mängel, könnten aber problemlos nachgerüstet werden: angefangen bei abschließbaren Griffen an Fenstern und Balkontüren über Rundumlaufbänder mit Pilzkopfbeschlägen oder Sicherheitsschließflächen. Natürlich gebe es auch elektronische Überwachungsmöglichkeiten wie Alarmanlagen oder Kameras. Die Polizei verfügt über eine Liste mit geprüften Fachfirmen, die man sich kostenlos zuschicken lassen kann.
Viele Interessierte im Einkaufszentrum hatten Fragen zu den Themen Einbruchschutz und Internetkriminalität, welche die Polizisten beantworteten. Auch für das vergangene Jahr verzeichnete die Kriminalstatistik wieder hohe Zahlen beim Wohnungseinbruchsdiebstahl. „Da viele Menschen aber bereits die nötige Vorsorge getroffen haben, ist der Anteil der erfolglosen Einbruchsversuche ebenfalls deutlich gestiegen“, merkten die Spezialisten der Polizei an. Viele Einbrüche könnten durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden.
Weiteren Schutz vor Einbrechern biete eine gut funktionierende Nachbarschaft. „Die Polizei kann schließlich nicht überall sein. Wenn man etwas Ungewöhnliches beobachtet, sollte sich niemand scheuen, die Notrufnummer zu wählen. Da muss nicht erst gewartet werden, bis Scheiben klirren oder Einbruchgeräusche gehört werden“, sagen die Polizisten.
Die Spezialisten der Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Südhessen zeigten anhand praktischer Beispiele, wie man sein Haus, seine Wohnung oder seinen Gewerbebetrieb wirkungsvoll gegen Einbrecher sichern kann, aber auch, wie einfach es die Ganoven bei älteren Fenstern und Türen haben, sich Zugang zu verschaffen.
Daneben gaben die Profis den Passanten auch Verhaltensratschläge zu den Themen Enkeltrick, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte sowie zu weiteren Betrugsmaschen mit auf den Weg.
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