Viernheim. Es hat sich vieles geändert bei der Hausarztpraxis von Marc Häffner und Melanie Beier, geblieben ist eigentlich nur die Adresse „Schulstraße 8“. Die beiden Allgemeinmediziner sind mit ihrer Gemeinschaftspraxis nämlich vor wenigen Tagen aus den alten Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss eine Etage nach unten gezogen – dort, wo früher die Deutsche Bank ihre Filiale hatte.
Das enge Treppenhaus und der kleine Fahrstuhl gehören endgültig der Vergangenheit hat, Rollstuhlfahrer und Patienten mit Bewegungseinschränkungen können jetzt barrierefrei ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufsuchen. Die Neueröffnung hatte sich allerdings aus verschiedenen Gründen um einige Monate verzögert. Die Entscheidung zum Umzug sei eigentlich schon frühzeitig gefallen. Dann aber wurde im Sommer 2021 der Geldautomat der Bank gesprengt, und die Räume, in die die Praxis einziehen wollte, lagen in Schutt und Asche.
„Die Bank hatte kein Interesse mehr an einer Renovierung, die Versicherung musste den Schadensfall abwickeln. Erst danach konnten die Handwerker anrücken“, erinnert sich Marc Häffner. Lieferengpässe beim Baumaterial verzögerten die Fertigstellung dann nochmal zusätzlich.
Arbeitsabläufe optimiert
Das Warten hat sich gelohnt, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Davon konnten sich auch Bürgermeister Matthias Baaß und Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz bei einem Besuch ein Bild machen. „Obwohl die Quadratmeterzahl etwas geringer ist, befindet sich jetzt alles auf einer Ebene, wodurch wir die Arbeitsabläufe optimieren konnten“, nennt Häffner einen wichtigen Aspekt.
So könne man jetzt die Patienten schneller und effektiver bedienen. Immerhin besuchen gut 40 Patientinnen und Patienten an den Vormittagen die Sprechstunde. Weitere 40 Personen werden am Empfang bedient, wenn sie beispielsweise ein Rezept abholen.
Großer neuer Wartebereich
Herzstück der neuen Praxis ist der großzügig gestaltete, offene Wartebereich mit ausreichend Sitzgelegenheiten inklusive dem Empfangstresen. Im hinteren Bereich – etwas abseits vom Trubel – befinden sich ein Aufenthaltsraum mit Küche für das neunköpfige Praxisteam, ein Zimmer für ambulante Operationen, darüber hinaus mehrere Behandlungszimmer sowie ein separater Managerbereich für Patienten, die sich gerade in Behandlung befinden.
„Das Arbeiten hat sich dadurch positiv verändert, es läuft wesentlicher ruhiger ab“, hat Melanie Beier bereits nach wenigen Tagen festgestellt. Sie ist seit 2021 in der Praxis von Marc Häffner mit an Bord. Alle Räume, auch die Toiletten, wurden barrierefrei gestaltet. Kein Vergleich zu vorher, als die Praxis noch über zwei Etagen verteilt war. „Vorbei sind die Zeiten, in denen der Fahrstuhl für Menschen mit Rollstuhl zu eng war und das Treppensteigen vielen Patienten schwerfiel“, erinnern sich beide zurück.
Rathauschef Baaß und Wirtschaftsförderer Schwarz freuen sich indessen, dass nun auch der zweite Leerstand nach dem Wegzug einer Bank wieder mit Leben gefüllt wurde. In die Räume der ehemaligen Commerzbank war das städtische Bürgerbüro eingezogen.
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