Konzert

Viernheimer Geigerin bietet große Vielfalt

Von mexikanischer Revolutionsmusik über zeitgenössische Schlagwerkstücke bis hin zu Johann Sebastian Bach reichte das Repertoire der Viernheimerin Jeanette Pitkevica, die gemeinsam mit Thorsten Gehlings aufgetreten ist

Von 
Hans Todt
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Jeanette Pitkevica musiziert gemeinsam mit Thorsten Gellings. © Othmar Pietsch

Viernheim. Das Programm des traditionellen Konzerts der Geigerin Jeanette Pitkevica am zweiten Weihnachtsfeiertag reichte in diesem Jahr von mexikanischer Revolutionsmusik über zeitgenössische Schlagwerkstücke bis hin zu Johann Sebastian Bach. Die Geige harmonierte perfekt mit dem Marimbaphon, das von Thorsten Gellings meisterhaft geschlagen wurde.

Laut und schwungvoll wurde das Konzert eröffnet mit der bekannten mexikanischen Revolutionshymne „La Cucaracha“ (auf Deutsch: Küchenschabe), arrangiert von Aleksey Igudesman. Es folgten der „Tango furioso“ als Violinsolo und ein „namenloser“ Tango, wieder in Marimba-Begleitung. Mit seiner eigenen Komposition „Improvisation“ konnte Thorsten Gellings zeigen, welche Klangvielfalt das Marimbaphon bietet.

Jetzt wurde es leiser: Als Kontrast spielte Stargeigerin Jeanette Pitkevica die Partita Nr.3 in E-Dur für Violine Solo, BWV 1006, die aus sieben Sätzen besteht. Es gab frenetischen Beifall. „Peesh Moosh“ ist eine Komposition des Leningrader Komponisten und Geigers Aleksey Igudesman vom weltberühmten Duo Igudesman & Joo. Jetzt wechselte Gellings das Instrument und spielte auf mehreren Trommeln und einer Keksdose.

„To the gods of rhythm“ des serbischen Komponisten Nebojsa Zivkovic folgte. Dessen Musik, zu der auch Textsilben gesungen wurden, erinnerte an afrikanische Rhythmen. Mit „Rhythm Dance“ von Benjamin Wittiber, das nur mit Handflächen geschlagen wurde, bewies Gellings seine Vielseitigkeit. Die „Romanza Andaluza“ aus den Spanischen Tänzen von Pablo de Sarasate (1844-1908) mit Violine und Marimba bildete den krönenden Abschluss dieses außergewöhnlichen Konzerts. Das Publikum entließ die Solisten nicht ohne eine Zugabe und war mit der Wiederholung von „La Cucaracha“ höchst zufrieden. Seit 2007 bringt die „Konzertreihe in Viernheim“ Kammerkonzerte in kleiner und großer Besetzung auf die Bühnen der Brundtlandstadt. Jeanette Pitkevica, die als Violinistin bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, übernimmt seit Beginn die künstlerische Leitung und steht gemeinsam mit anderen namhaften Musikern aus der Region als Instrumentalistin auf der Bühne.

Abschluss des Meisterkurses

Die nächste Möglichkeit, dieser außergewöhnlichen Künstlerin zu lauschen, besteht am Sonntag, 19. März, im Rahmen der 16. Konzertreihe in Viernheim. Die Veranstaltung findet ab 17 Uhr als Abschlusskonzert des Meisterkurses für Violine und Kammermusik im Bürgerhaus statt. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Volkshochschule, in der Buchhandlung Schwarz auf Weiß und im Café am Eck.

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