Politik

Viernheimer Bahnhofsgelände soll Gewerbegebiet werden

Die Viernheimer Stadtverordnetenversammlung hat mit großer Mehrheit beschlossen, einen Bebauungsplan für das Bahnhofsgelände aufzustellen. Auf dem 9400 Quadratmeter großen Areal sollen Büro- und Verwaltungsgebäude entstehen

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Wolfram Köhler
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Aus dem früheren Bahnhofsgelände soll ein Gewerbegebiet werden. © W. Köhler

Viernheim. Auf dem früheren Bahnhofsgelände nördlich der Friedrich-Ebert-Straße sollen künftig vor allem Büro- und Verwaltungsgebäude entstehen. Mit großer Mehrheit hat die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am Freitagabend beschlossen, für das 9400 Quadratmeter umfassende Areal einen Bebauungsplan aufzustellen, der eine gewerbliche Nutzung vorsieht. Fünf Parlamentarier der Grünen votierten gegen die Vorlage, weil sie sich Wohnhäuser auf dem innenstadtnahen Gelände gewünscht hätten. Die Verwaltung schließt aber aus, dass eine solche Planung – wegen des Lärms durch Straße und das dahinter liegende Gewerbegebiet Nord – genehmigungsfähig wäre.

„Es geht schon, wenn man das möchte“, behauptete hingegen Burak Isiksal in Vertretung der Grünen. Seine Fraktion halte „das Fähnchen für den Sozialen Wohnungsbau oben“. Die Fläche sei dafür geeignet, zudem bestehe ein großer Bedarf. Dem letzten Punkt widersprach Volker Ergler (CDU) nicht. Auch in seinen Reihen habe es Diskussionen zu der Frage gegeben. Letztlich aber folge die CDU der Einschätzung der Verwaltung. Die Chance, vor Ort Wohnbebauung zu realisieren, gehe „gegen Null“, sagte Ergler. Zudem sieht der CDU-Fraktionschef „auch einen Bedarf für gute Gewerbeflächen, die wir als Stadt in der Hand haben und vermarkten können“. Es sei wichtig, Firmen anzusiedeln, um die Steuereinnahmen zu erhöhen.

Auch SPD-Stadtverordnete Alexandra Kotlyarska wies auf die Nachfrage nach Gewerbeflächen hin, die bislang nicht gedeckt werde. Ihre Fraktion sei überzeugt, dass eine Wohnbebauung auf dem – zum Teil genutzten, zum Teil brachliegenden – Bahnhofsgelände „nur schwer zu realisieren“ wäre. Dieses Ziel gelte es stattdessen, mit der Entwicklung des Gebiets Nordwest II zu verfolgen.

Personalmangel in Kitas

In den Sozialausschuss verwiesen wurde ein Antrag der SPD-Fraktion, der auf eine Verbesserung der Personalsituation in den Kindertagesstätten zielt. Peter Lichtenthäler sprach von einem „dramatischen Fachkräftemangel“ bei der Betreuung und beklagte, dass zugewanderte Erzieherinnen durch bürokratische Hürden in der Ausübung ihres Berufs gebremst würden. Laut Lichtenthäler geht es den Sozialdemokraten zum einen darum, „auf Dauer eine ausreichende Zahl an Kita- und Krippenplätzen“ anbieten zu können. Zum anderen sei eine „gute Qualität in der Ausbildung zu sichern“.

Sowohl Astrid Pfenning (Grüne) als auch Volker Ergler setzen auf die Erweiterung des sogenannten Fachkräftekatalogs, über den der hessische Landtag in dieser Woche berät. Die Verwaltung soll nun den Ausschuss darüber informieren, wie die Einrichtungen aktuell mit Personalengpässen umgehen. Außerdem gilt es, Ideen zu entwickeln, um die Träger bei der Qualifizierung und Zulassung von Erziehern zu unterstützen.

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