Viernheim. Einmal mehr haben sich die Bürger Viernheims als besonders sportlich und begeisterungsfähig erwiesen. Bei der Aktion Stadtradeln belegte die Kommune bereits zum dritten Mal in Folge den ersten Platz im Kreis Bergstraße. 1354 Viernheimer traten vom 1. bis 21. Mai umweltbewusst in die Pedale, das sind nur unwesentlich weniger als 2021. Allerdings waren diejenigen, die diesmal mitgemacht haben, noch ein bisschen eifriger: 171 712 Kilometer kamen in den drei Wochen des Frühjahrs zusammen. Das ist ein Plus von 6938 Kilometern gegenüber dem Vorjahr. Corona-bedingt war Viernheim zuletzt im September aktiv – und damit später als die anderen Städte und Gemeinden.
Für Hessen bringen die aktuellen Zahlen einen zweiten Platz der Kommunen zwischen 10 000 und 49 999 Einwohner. Im bundesweiten Vergleich liegt die Brundtlandstadt in ihrer Kategorie auf Platz 45.
Bürgermeister Matthias Baaß bewertet das Engagement der Viernheimer ausgesprochen positiv. „Es ist sehr erfreulich, dass so viele Menschen mitgemacht haben“, lautet sein Fazit. Ziel sei es, „das Fahrradfahren noch populärer und zur Gewohnheit zu machen“. Dazu trage die Aktion Stadtradeln bei, aber auch die Radkampagne, mit der Viernheim zurzeit ganz gezielt Familien und Senioren anspreche.
Um die umweltfreundliche Fortbewegung zu forcieren, sei es zudem wichtig, die Infrastruktur im Stadtgebiet zu verbessern. In den vergangenen ein bis zwei Jahren sei schon einiges geschehen. Allerdings sei es wichtig, das Vorankommen – auch abseits der klassischen Radwege – noch reibungsloser zu gestalten.
26 Tonnen CO2 eingespart
Laut Statistik reduzierten die Teilnehmer durch ihren körperlichen Einsatz den Kohlendioxid-Ausstoß um rund 26 Tonnen. Das Brundtlandbüro und der Verein Kompass, die die Initiative vor Ort begleiten, freut dieses Ergebnis besonders. Sie gehen bei ihren Berechnungen davon aus, dass alle gesammelten Kilometer sonst mit dem Pkw zurückgelegt worden wären. Einzelpersonen hatten sich nicht auf der Internetseite www.stadtradeln.de registriert. Somit sind die 34 gemeldeten Teams allein verantwortlich für das Viernheimer Gesamtergebnis. Vereine, Schulen, Kindertagesstätten und Firmen waren darunter.
Herausragend dabei die Albertus-Magnus-Schule: Mit 66 859 Kilometern und 747 Teilnehmern erreichte das bischöfliche Gymnasium mit großem Abstand den ersten Platz bei den Viernheimer Gruppen. Es folgt die Alexander-von-Humboldt-Schule, die es auf 141 Teilnehmer und 18 752 Kilometer brachte. Auf Platz drei landete die Mannschaft der städtischen Jugendförderung. 32 Radfahrer absolvierten 8230 Kilometer. Mit 4080 Kilometern zwar nur auf Platz acht gelistet sind die „Experten“ des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Die zehn Teammitglieder legten allerdings pro Kopf die meisten Kilometer zurück, nämlich beachtliche 408 in drei Wochen. Trotz des beeindruckenden Teamergebnisses der gesamten AMS liegt die AvH bei den Schulklassen vorne. Die 8bG der Europaschule kam auf 4811 Kilometer. Die Klasse 10d der AMS sammelte 3945 Kilometer und die 5b der Friedrich-Fröbel-Schule 3338 Kilometer.
Kindertagesstätten aktiv
Selbst die Jüngsten leisteten ihren Beitrag zum guten Abschneiden der Stadt im überregionalen Ranking. 5267 Kilometer lautet das Endergebnis der Awo-Kindertagesstätte Pirmasenser Straße. Das bedeutet zunächst einmal Platz eins unter den Viernheimer Kitas. Der Nachwuchs stellt aber auch das sechstbeste aller Viernheimer Teams. Die Politik wollte ebenso ein Zeichen setzen. 17 der insgesamt 58 Stadtverordneten und Magistratsmitglieder wirkten bei der Aktion mit. Die Verwaltung engagierte sich mit 15 Mitarbeitern.
Kreisweit kamen 3692 Aktive auf 666 916 Radkilometer. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 103 Tonnen. Im Vergleich der Bergsträßer Kommunen liegt Viernheim vor Bensheim, dessen Bürger 161 677 Kilometer absolviert haben, Bürstadt schaffte 74 748 Kilometer. Die AMS machte auch in der Teamwertung des Kreises das Rennen und setzte sich gegen das Alte Kurfürstliche Gymnasium Bensheim (43 686 Kilometer) und den TV Bürstadt (22 757 Kilometer) durch. Die AvH nimmt mit Platz vier auch in dieser Tabelle einen Spitzenrang ein.
Landrat Christian Engelhardt lobt den Einsatz der Menschen in der Region: „Viele Bergsträßerinnen und Bergsträßer haben in dem dreiwöchigen Zeitraum ein echtes Zeichen für die Mobilitätswende und somit auch für den Klima- sowie Umweltschutz gesetzt.“
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