Unterhaltung I - Kinopolis ab Donnerstag wieder geöffnet / Betriebsleiterin empfiehlt Online-Buchung / Strenge Abstandsregeln

Viele Plätze müssen leer bleiben

Von 
Corina Busalt
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Betriebsleiterin Antje Puttkammer hofft auf viele Besucher. Markierungen weisen auf den notwendigen Sicherheitsabstand hin. © Corina Busalt

Viernheim. Für Antje Puttkammer fühlt es sich an wie eine Neueröffnung. Kein Wunder, schließlich war das Kinopolis im Rhein-Neckar-Zentrum dreieinhalb Monate lang geschlossen. „Das war eine furchtbare Zeit für mich und mein gesamtes Team.“ Doch am Donnerstag, 2. Juli, geht es endlich wieder los – und Puttkammer kann nicht aufhören zu lächeln. „Wir brennen schon seit Wochen darauf.“

Im Kinopolis gibt es bereits ein Tag vor der Wiedereröffnung viel zu tun. Die Reinigungsfirma bringt das Gebäude auf Hochglanz. „In den vergangenen Wochen hat sich hier ganz schön viel Staub angesammelt“, erzählt Puttkammer. Die Putzkolonne sei schon seit einer Woche dabei, das komplette Kino zu reinigen. Gleichzeitig fahren die Techniker die Filmprojektoren wieder hoch, und prüfen, ob die Lüftungsanlage funktioniert. Die Mitarbeiter bestücken die Theke mit Essen und Getränken.

„Sie müssen sich vorstellen: Das gesamte Kino war während der Zeit der Schließung komplett leer geräumt“, berichtet Puttkammer. Es sei dort teils richtig unheimlich gewesen. Die festangestellten Mitarbeiter seien nun wieder zurück aus der Kurzarbeit, einige der geringfügig Beschäftigten helfen ebenfalls seit Tagen dabei, das Kino wieder auf Vordermann zu bringen. Ab Donnerstag sind wieder alle 70 Mitarbeiter am Start.

Für den Kunden soll sich der Kinobesuch nicht seltsam anfühlen, das ist Antje Puttkammer wichtig. „Wir haben darauf geachtet, dass wir die Besucher nicht mit Regeln überladen“, betont sie. Dennoch: Die Hygienevorschriften werden ausnahmslos eingehalten. Wer einen Film anschauen möchte, kauft die Karten am besten schon online. „So können wir den Kontakt zwischen Besuchern und unseren Mitarbeitern von Anfang an so gering wie möglich halten“, erklärt die Betriebsleiterin. Eine Reservierung von Karten ist momentan nicht möglich.

Mitarbeiter tragen Masken

Im Kino selbst müssen die Gäste den Mund-Nasen-Schutz tragen – aber: „Sobald die Besucher auf ihrem Sitz im Kino Platz genommen haben, können sie ihre Maske absetzen“, sagt Puttkammer. „Sonst wäre es auch unmöglich, Popcorn zu essen und etwas zu trinken.“

Wer ein Ticket gekauft hat, der sollte eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Kino sein, rät Puttkammer. Am Ticketschalter und am Getränke- und Essensstand gibt es am Boden Abstandsmarkierungen. Die Mitarbeiter tragen alle Masken. Das Essen wird vorab gerichtet und nur verpackt ausgegeben. Selbst die Popcornbehälter haben einen Deckel. Auch die Trinkhalme sind einzeln verpackt. Den Stand mit den verschiedenen Gummibärchen, die sich Besucher selbst herausnehmen konnten, gibt es nicht mehr.

Wer sich für einen Film angemeldet hat, der darf eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn das Foyer betreten. Ein zeitlicher Abstand zwischen dem Beginn der Filme sorgt dafür, dass nie zu viele Zuschauer zusammen im Foyer sind. Im Kinosaal sind die Betreiber angewiesen, darauf zu achten, dass zwischen den Besuchern der Abstand eingehalten wird. Das bedeutet konkret, dass nur jede zweite Sitzreihe besetzt wird. Familien und Gruppen bis zehn Personen dürfen natürlich zusammen sitzen.

„Aber rechts und links einer Besuchergruppe müssen wir jeweils drei Sitzplätze frei halten“, sagt Puttkammer. Das sei für Besucher zwar vielleicht ganz angenehm, für das Kino bedeute es aber weniger Einnahmen. Die Betriebsleiterin rechnet vor: „In unseren größten Saal passen 530 Menschen. Jetzt dürfen wir nur knapp über 100 Leute einlassen. Dann ist leider schon Schluss.“

Dirty Dancing zu sehen

Nach dem Ende des Films verlassen die Besucher das Kino über die Notausgänge, die direkt ins Freie führen. Dadurch kommen sich die Menschen im Foyer nicht in die Quere.

Was das Programm angeht, so zeigt das Kinopolis viele Filme, die schon vor der Corona-bedingten Schließung liefen. Zusätzlich laufen Klassiker wie Dirty Dancing sowie preisgekrönte Streifen. Filme, die in den vergangenen Wochen gestartet wären – wie etwa Mulan –, wurden verschoben. „Ich hoffe, dass wir bald wieder große Filme ins Programm bekommen“, erklärt Puttkammer. Doch solange in den USA die Kinos noch geschlossen sind, rechnet die Betriebsleiterin nicht mit internationalen Filmpremieren. Und dennoch: Antje Puttkammer sagt: „Wir freuen uns riesig, dass es wieder losgeht.“ Sie verfolge fast stündlich, wie viele Karten online für die heutigen Vorstellungen verkauft wurden.

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