Viernheim. „Habt ihr eine Warteliste?“ fragt Harald Hofmann den Vorsitzenden der Siedler. „Nein, soweit sind wir noch nicht…“ lacht Waldemar Kempf. Dennoch können die Siedler nicht über zu wenige Helfer klagen. „Sie müssen sehen, dass sie alle unterbekommen, die mithelfen wollen“, erzählt Harald Hofmann beim Vereinsfrühschoppen ein positives Beispiel für Engagement.
Beim 27. Vereinsfrühschoppen der Stadt Viernheim geht es um die Frage, wie man Mitglieder zum Mitmachen motivieren kann. Denn viele Vereine klagen darüber, nicht mehr genug Mitstreiter und Helfer für ihren Vereinsbetrieb zu finden. Die Vereinsvertreter treffen sich beim Sportschützenverein. Der Vorsitzende Hans-Joachim Balzer nennt zum Einstieg zwei Möglichkeiten, die Mitglieder einzubinden: Zum einen verlange der Verein eine gewisse Zahl an Arbeitsstunden. „Bei Großprojekten wie der Modernisierung unserer Langwaffenständen machen viele mit, weil es den Verein voranbringt“, erklärt Balzer eine zweite Motivation.
Ergebnis muss erkennbar sein
Die Vereinsvertreter sammeln auch andere Erfahrungen und Tipps. Bürgermeister Matthias Baaß nennt ein Beispiel, das eigentlich keine Schule machen sollte: „Der Judoclub hat kurzfristig ein Turnier ausgerichtet, und gerade bei wenig Vorlaufzeit gab es mehr als ausreichend Helferanmeldungen.“ Peter Lichtenthäler (Awo) knüpft an die Erfahrungen des Sportschützenvereins an: „Die Mitarbeit muss von Vorteil beziehungsweise das Ergebnis direkt erkennbar sein“.
Die Sänger-Einheit hat gute Erfahrungen gemacht, sich ganz auf das Singen zu konzentrieren – ohne Aufgaben, die mit dem Vereinszweck nichts zu tun haben. Für die DLRG ist dagegen gerade die Vielfalt der Möglichkeiten ein Vorteil. Was Mitglieder anspricht, sind klare Strukturen und ein harmonisches Miteinander der Vereinsfamilie. „Der Zusammenhalt zeichnet uns aus“, erklärt Waldemar Kempf, warum die Siedler für ihr Fest personell so gut aufgestellt sind.
„Viele Vereine haben die gleichen Probleme – sie sind aber doch unterschiedlich“, fasst Hofmann zusammen. Da können die Vereinsvertreter zustimmen: Für zeitlich begrenzte Einsätze sind oft genug Helfer da, bei langfristig angelegten Aufgaben wird es schwieriger. Die Erfahrung hat auch Hofmann gemacht: „Die Bereitschaft der Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist nahezu ungebrochen. Aber viele wollen sich nicht ,amtlich’ engagieren.“
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