Verbot sinnvoll

Von 
Martin Schulte
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Lampertheim, Portrait Martin Schulte 13.11.2017 / Foto: Berno Nix © Berno Nix

Es erscheint unlogisch, ja unsinnig, dass E-Scooter in der Fußgängerzone verboten sind, Fahrräder und sogar E-Bikes aber nicht. Zumal jedes E-Bike es locker mit dem Tempo eines Elektrorollers aufnehmen kann. Mancher Fahrer eines Rads ohne Hilfsantrieb auch. Unsinnig aber nur auf den ersten Blick. Wer sich die Zeit nimmt, die Situation in der Rathaus-, Schul- und Kettelerstraße einmal ausgiebig zu beobachten, sollte feststellen, dass die Argumente des städtischen Ordnungsamts sehr wohl greifen. Die Fahrweise von E-Scooter-Fahrern, zumeist Jugendliche, unterscheidet sich tatsächlich von der von Radfahrern. Radfahrer steuern gezielt von A nach B, die meisten in gemessenem Tempo. Auch wenn kaum einer von ihnen die maximal sieben Stundenkilometer einhält, sondern wesentlich schneller ist. Die Fahrer von E-Scootern dagegen nutzen die Fußgängerzone häufig als Piste. Und das im Zickzack. Dass erst vor Kurzem Kinder bei Zusammenstößen mit solchen Rollern verletzt wurden, spricht für sich: Das Verbot ist sinnvoll.

Wer nun angesichts der rasanten Roller-Kids geneigt ist, über „die Jugend von heute“ zu schimpfen, könnte sich ja an seine eigene Sturm-und-Drang- Zeit erinnern und an die eigene Regeltreue damals. Allerdings könnte die Stadt deutlicher auf das Verbot hinweisen. Der Rückschluss von der Freigabe für Fahrräder auf das darin implizierte Verbot von E-Scootern funktioniert nicht.

Günter Aufdermauers Appell zu beherzigen, scheint ein guter Weg. Der Mann vom ADFC empfiehlt gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht. Das ist immer noch die beste Lösung für ein sicheres Miteinander.

Apropos Sicherheit: Die für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen gefährliche Überquerung der Wasserstraße an der Ecke Hofmann- und Rathausstraße muss dringend entschärft werden. Die Stadt sollte die Bushaltestellen hier aufgeben. Sie werden kaum genutzt. Außerdem sind in unmittelbarer Nähe an der Schulstraße auch welche. Wären die Haltestellen weg, könnten Überwege für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet werden.

Redaktion Reporter.

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