Umwelt

Trockenheit setzt den Bäumen zu

Stadt bittet Bürger um Mithilfe beim Gießen

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Die Mitarbeiter des Stadtbetriebs sind zurzeit im Dauereinsatz. © stadt

Viernheim. Seit Wochen hat es in Viernheim viel zu wenig geregnet, die städtischen Bäume leiden unter der Trockenheit. Um Schäden an den Grünanlagen zu vermeiden, bittet die Stadtverwaltung daher die Bürger, ihren Bediensteten beim Bewässern der Pflanzen zu helfen. Auch der Viernheimer Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft die Bevölkerung dazu auf, ihren Beitrag zum Erhalt der gesunden Bäume zu leisten, damit die Temperaturen im Umfeld der eigenen Wohnung erträglich blieben.

„Der Stadtbetrieb befindet sich mit mehreren Mitarbeitenden und Fahrzeugen im Gieß-Dauereinsatz, aktuell wegen starker Trockenheit an sechs Tagen die Woche“, betont Erster Stadtrat Jörg Scheidel. Die Bediensteten kümmerten sich hauptsächlich um junge Bäume und Sträucher. Randstreifen von Straßen oder ältere Pflanzen würden nicht bewässert. Täglich wird die Natur nach Angaben der städtischen Presse- und Informationsstelle mit bis zu 20 000 Litern Wasser versorgt.

Morgens oder abends bewässern

Trotz der Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr, die etwa im Bereich der Robert-Bosch-Straße und der Firma Abel aktiv sei, bleibe es bei den hohen Temperaturen und zahlreichen Grünflächen beim „Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Scheidel. Da der Stadtbetrieb noch weitere Aufgaben zu bewältigen habe, lautet sein Appell: „Wir wären sehr dankbar, wenn Bürgerinnen und Bürger unterstützend die städtischen Bäume vor der Haustür gießen würden.“

Die Stadt schlägt den hilfsbereiten Viernheimern vor, frühmorgens oder nach Sonnenuntergang zu gießen, da somit weniger Wasser in die Umgebung verdunste. „Und lieber seltener, das heißt einmal die Woche, aber dafür mengenmäßig mehr. So vergrößert sich die Chance, dass das Wasser tiefer einsinkt“, heißt es in dem Aufruf.

„Bäume im Stadtgebiet spenden Schatten und kühlen die Umgebung, da ihre Blätter Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid aus der Luft ziehen und Sauerstoff wieder freigeben“, heißt es in der Pressemitteilung der Verwaltung weiter. Die Pflanzen fungierten quasi als „natürliche Klimaanlagen“.

BUND unterstützt Initiative

Um diese Arbeit leisten zu können, benötigten insbesondere Laubbäume Wasser. Pro Bewässerungsaktion seien sie in der Lage, mindestens 100 Liter aufzunehmen. Bei Straßenbäumen sei die Lage im Sommer besonders kritisch, weil das meiste Regenwasser über die versiegelten Flächen direkt in die Kanalisation abfließe.

BUND-Vorsitzender Peter Dresen mahnt, die Not des städtischen Grüns zu lindern – und ist überzeugt: „Die noch vorhandenen, gesunden Bäume werden es ihren Lebensrettern danken.“ wk

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