Viernheim. Die Verpackung in knalligem Pink springt sofort ins Auge, auf dem Etikett lächelt Große-3-Prinzessin Monika II. Über mehrere Monate verkaufte Prinzessinnen-Mutter Edith Kempf in ihrem Teeladen "ArTee" in der Innenstadt den speziell abgemischten Prinzessinnen-Tee. Und der Teeverkauf diente einem guten Zweck, elf Prozent des Erlöses wurden gespendet.
Rechtzeitig vor Ostern gab es jetzt große Geschenke an den zehnjährigen Leon. Der Sohn des Große-3-Ritters Davor Nadarevic leidet am Angelman-Syndrom, einer angeborenen Veränderung des Chromosoms 15. Charakteristisch für das Angelman-Syndrom sind die verzögerte körperliche und geistige Entwicklung und die fehlende Sprachkompetenz. Mit speziellen Therapien kann man versuchen, die Defizite zu verbessern - solche Maßnahmen müssen aber selbst finanziert werden. Deshalb waren Edith und Monika Kempf stolz, als sie den Scheck überreichen konnten: "888,88 Euro. Wir hoffen, dass es Leon weiterhilft."
Der Betrag setzt sich aus dem Erlös des Teeverkaufs - immerhin 28 Kilo Tee gingen über die Ladentheke - und den Spenden der ArTee-Kunden zusammen. Außerdem sammelten die Großen 3 bei ihren Veranstaltungen. Und eine große Summe kam von den Ex-Prinzessinnen der Großen 3, die Leon ebenfalls helfen wollen. Den zweiten Scheck hatten die Pfadfinder dabei. "Wir haben uns entscheiden, die Spende aus der diesjährigen Altkleidersammlung an Leon weiterzureichen", berichtet Alexander Frey - und 500 Euro wechselten den Besitzer.
Eine echte Überraschung hatte Jürgen Heinz im Gepäck. Heimlich, am engagierten Ritter Davor Nadarevic vorbei, haben auch die Ritter und Burgfrauen der Großen 3 gesammelt, um die Therapiekasse aufzufüllen. "Es war nicht einfach, weil Davor ja immer dabei ist, aber wir haben es geschafft", gab Jürgen Heinz den Umschlag weiter. Der Inhalt bleibt sein "ritterliches Geheimnis". "Die Therapie für Leon soll im Sommer beginnen", erzählen seine Eltern Sybille und Davor. In einem Naturheilzentrum in Bottrop wird Leon intensiv voruntersucht. Dann werden die Therapiemaßnahmen festgelegt. Sowohl die Eingangsanamnese als auch jede einzelne Therapiestunde müssen die Eltern aus eigener Tasche bezahlen.
"Die Stunden sollen regelmäßig über längere Zeit stattfinden, vielleicht sogar in der Region", setzen die Eltern auf die Nachhaltigkeit der Langzeittherapie. Mit der Spende der Fastnachter ist der Anfang gemacht. Der zehnjährige Leon freut sich indes über eine kleine Sparkasse mit Münzen - die darf er nämlich gleich für ein Eis ausgeben. su
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