Konzert - Stipendiaten der städtischen Musikschule zeigen ihr Können im Bürgerhaus / Werke von Chopin bis Mozart

Talente an Cello und Klavier

Von 
Hans Todt
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Talentierte Musikschüler beim Konzert im Bürgerhaus: Mark Pavin, begleitet von Amelie Hoppler, Amelie von Blücher (r.o.) und Kim Heidemann (r.u.).

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Viernheim. Die städtische Musikschule fördert junge Menschen in verschiedenen Leistungs- und Instrumentenklassen. Aus dem Kreis der Schüler erreichen die Besten den Status von Stipendiaten mit dem Vorzug besonderer Unterstützung. Bei einem Konzert im großen Saal des Bürgerhauses stellte Rúnar Emilsson, Leiter der Bildungseinrichtung, die noch ungeschliffenen Edelsteine der Öffentlichkeit vor. Dabei überraschte nicht nur die Vielfalt des Programms, sondern auch das erstaunlich hohe Leistungsniveau der Interpreten, die bei ihren Auftritten von Lehrerinnen am Klavier begleitet wurden.

Alle Stipendiaten trugen Kompositionen aus jeweils zwei Musikepochen vor. Das Publikum staunte bereits zu Beginn, als sich Pia Schmidt aus der Altersgruppe II mit einer Tuba vorstellte. Solokonzerte mit diesem großen Bassinstrument sind Raritäten. Nach der romantischen Komposition "Berceuse" von Benjamin Godard folgte die für Tuba schwierige virtuose "Humoresque" von Cyril Jenkins und ein Titel aus "Star Wars" von John Williams.

Eine sehr junge Pianistin ist Sophia Kramer (AG I), die die "Variationen über das Glockenspiel-Thema" von Mozart brillant vortrug. Noch mehr bewunderten die Zuhörer die Interpretin, als diese die "Variationen über ein Paganini-Thema" von Isaak Berkowitsch präsentierte. Anschließend erklang ein Violoncello. Mark Pavin spielte das Largo und Allegro aus Antonio Vivaldis "Sonata Nr. 3 a-moll". Diesem Klassiker stellte der junge Cellist die heitere "Tarantella" von William Henry Squire gegenüber.

Angehende Konzertpianistin

Für Mozart hatte sich auch Angelika Zeichner (AG I) entschieden. Als angehende Konzertpianistin bewies sie bei der Sonate D-Dur hervorragendes virtuoses Können und unterstrich diese Leistung noch mit dem "Nocturne cis-moll" op. Posthum von Frédéric Chopin. Als weitere Cellistin spielte Amelie von Blücher (AG II) das "Cellokonzert op. 35" von Oskar Rieding sowie "La Folia" von Vivaldi mit Klavierbegleitung. Eine hervorragende Leistung zeigte sie auch bei der Etüde von Francis Grant.

Den zweiten Teil des Programms bestritten die Solisten an der Querflöte. Natürlich gab es auch hier Unterschiede bei der Interpretation. Doch alle Stipendiaten bewiesen eine ganz besondere Spiel- und Musizierfreude. Kim Heidemann (AG II) demonstrierte, welche Stimmungen man mit der Querflöte erzeugen kann. Anmut und Freude kam beim "Spanischen Tanz" zum Ausdruck, den Wilhelm Popp komponiert hatte. Eine andere Tonsprache prägt hingegen das Allegro moderato aus der "Suite romantique" von Marc Berthomieu.

Auch Melanie Zeichner (AG II) hatte ihre Freude am "Spanischen Tanz" von Popp. Eine Glanzleistung zeigte sie bei der "Suite in h-moll" von Johann Sebastian Bach. Großes Talent bewies auch Flötist Nicklas Stark (AG II). Aus der Sonate "La Lumague" von Michael Blavet spielte er die Sätze Adagio und Allegro, bei denen er überzeugend die unterschiedlichen Stimmungen der beiden Tonbilder gestaltete. Mit der "Serenade" op. 59 von Ernesto Köhler bestätigte er sein Können.

Erfolgreich ausgebildet werden in der Musikschule auch junge Talente als Pop- und Rock-Sänger. Karla Kühner sang die Titel "Nur die Nacht" von Bakkushan und "My Immortal" von Evanescence und begleitete sich dabei selbst am Klavier. Mit einer großen tragenden Stimme stellte sich Michèle Fein vor. Zu hören waren zudem "The Way We Were" und ein "Sonett" von Shakespeare, das die Interpretin selbst vertont hatte. Alle Stipendiaten bekamen herzlichen Beifall von den allerdings nicht sehr zahlreichen Besuchern.

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