Viernheim. Ein volles Bürgerhaus, ein fantastisches Orchester, tolle Lieder und ein begeisterungsfähiges Publikum: Das waren die Zutaten zu dem gelungenen Neujahrskonzert der Starkenburg Philharmoniker. „Dabei hatten die Musiker doch etwas Bammel vor diesem schlimmschönen Heimspiel“, verriet die schlagfertige Moderatorin Jutta Werbelow. Am Ende waren aber alle Beteiligten von diesem fröhlichen, dramatischen und zugleich liebevollen Auftritt angetan. Nach der dritten Zugabe, dem Radetzky-Marsch, gab es minutenlang stehende Ovationen.
Es war eine Geburtstagsfeier, wie man sie sich wünscht, denn die Starkenburg Philharmoniker werden in diesem Jahr 20 Jahre alt. „Deshalb hat man sich für dieses Neujahrskonzert und weitere Auftritte in der Region etwas Besonderes einfallen lassen. Ich kann Ihnen an diesem Abend einige Überraschungen versprechen“, machte Werbelow es spannend.
Unter den Gästen war auch Landrat Christian Engelhardt, der eine Laudatio auf den Verein hielt. „Das Orchester hat im Lauf der Jahre gezeigt, dass Musik mehr kann als Bilder und Worte. Die Philharmoniker sind ein Fixstern in der Region geworden, der immer wieder für magische Momente sorgt.“ Bürgermeister Matthias Baaß überbrachte per Videobotschaft die Glückwünsche der Stadt. „Das Orchester ist eine Bereicherung für das Vereinsleben in Viernheim. Immer wieder gelingt es, außergewöhnliche Konzerte auf die Beine zu stellen.“
Im Mittelpunkt des Nachmittags standen natürlich Stücke aus den vergangenen 20 Jahren, die die ganze Bandbreite von der Klassik zur Moderne widerspiegelten und den Zuhörern nicht ganz fremd waren. Unter der Leitung ihres Dirigenten Günther Stegmüller wurden schwungvolle, unterhaltende und temperamentvolle Orchesterwerke und bekannte Arien präsentiert.
Angefangen von der Ouvertüre aus „Die Macht des Schicksals“ von Giuseppe Verdi über ein Intermezzo aus „Cavalleriana Rusticana“ von Pietro Mascagni, über einen ungarischen Tanz von Johannes Brahms, einen Csárdás von Vittorio Monti, die walzerlastige Ouvertüre aus der Feldermaus von Johann Strauß bis hin zu den Soundtracks aus den Filmen „Out Of Africa“ mit Robert Redford und „Indiana Jones“ mit Harrison Ford in den Hauptrollen sparte das Publikum nicht mit Beifall.
Auch nicht bei den Auftritten der Sopranistin Gunda Baumgärtner und des Tenors Antonio Rivera, die mit ihren Stimmen ohne technische Unterstützung den großen Saal des Bürgerhauses füllten. Ob als weibliches Solo bei „Merce dilette amiche“ aus der Sizilianischen Vesper von Giuseppe Verdi, bei „O mio babbino caro“, der Arie der Lauretta aus Gianni Schicci von Giacomo Puccini, oder dem männlichen Part bei „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus Giuditta von Franz Lehar und dem umjubelten „Granada“ des mexikanischen Komponisten Augustin Lara, der Applaus war den beiden Künstlern gewiss.
Das Duett „Sieh dort den kleinen Pavillon“ aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehar zählte zu den Höhepunkten des Konzerts. Für einen weiteren Farbtupfer an diesem bunten Nachmittag sorgte die Apostel-Spielschar, die das „Trinklied“ aus La Traviata von Giuseppe Verdi gemeinsam mit Gunda Baumgärtner und Antonio Rivera gesanglich und mit altertümlichen Kostümen auch optisch zu einer Besonderheit machten.
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