Sport

Sportliches Spektakel in Viernheim

Bei 38. Viernheimer Triathlon am Wochenende kamen Sportler wie Zuschauer auf ihre Kosten. Neue Stadtmeister sind außerdem zu vermelden. Für die Lokalmatadore gab es Anfeuerungsrufe

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Sandra Usler
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Viernheim. Julian Erhardt und Kathrin Halter sind die Sieger des 38. Viernheimer V-Card-Triathlons. Bei den Stadtmeistern tragen sich neue Namen in die Siegerliste ein, Kim Heidemann und Marius Manger sind die schnellsten Viernheimer über die Sprintdistanz.

Wie im vergangenen Jahr hat der TSV Amicitia ein Sprintrennen rund um das Waldschwimmbad und das Waldstadion organisiert statt der olympischen Distanz mit dem Start am Hemsbacher Wiesensee und einer Radtour durch den Odenwald. 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen stehen auf dem Wettkampfprogramm des Hauptrennens.

Damit nicht alle Starter auf einmal in das Becken springen, werden sie im sogenannten Jagdstart ins Wasser geschickt. Thomas Heidemann winkt alle zehn Sekunden den nächsten Starter auf die erste Bahn. Im Zick-Zack-Kurs legen die Athleten die Distanz zurück und erreichen den Ausstieg am anderen Ende des Schwimmerbeckens. Wie wichtig die Zeitabstände beim Start sind, zeigt sich beim Zieleinlauf.

Der erste Starter Boris Stein überquert auch als Erster die Ziellinie, ist aber nicht der Sieger des Rennens. Denn Julian Erhardt kommt nur sechs Sekunden nach dem Ironman-Starter an – und weil er zehn Sekunden später startete, ist er der schnellste Triathlet beim V-Card-Triathlon.

Erhardt und der dritte Starter Malte Plappert überholen Boris Stein beim Schwimmen, aber auf der Radstrecke sammelt der 37-Jährige alle Konkurrenten wieder ein. Die vermeintliche Führung gibt er bis ins Ziel nicht ab, doch Julian Erhardt kommt immer näher. Im Zieleinlauf müssen die Athleten auch ein paar Minuten warten, bis Moderator Wolfgang Grünwald das Ergebnis mitteilt: „Du bist vier Sekunden schneller“, gratuliert er Julian Erhardt, der sich gleichzeitig auch den Rhein-Neckar-Triathlon-Cup sichert.

Bei den Damen ist die erste Frau im Ziel tatsächlich auch die Siegerin. Kathrin Halter aus dem Bundesliga-Team des TSV Amicitia springt als Erste ins Wasser, bleibt auf dem Rad vorne und läuft auch zuerst über die Ziellinie. Dahinter wird es spannend: Die Teamkolleginnen Ursula Trützschler und Nina Heidemann kommen gleichzeitig ins Ziel – aber eben nicht zeitgleich. Nina Heidemann, später gestartet, ist 30 Sekunden schneller und damit Zweite der Gesamtwertung.

Kim Heidemann Stadtmeisterin

In der zweiten und dritten Startgruppe machen sich dann auch die restlichen Athleten an ihren Wettkampf, 41 Frauen und 134 Männer sind am Start. Nach den zehn Bahnen im Wasser geht es in die erste Wechselzone. Auf der Liegewiese im Freibad stehen die Rennräder, nach dem Schwimmen fahren die Starter auf die L 3111. Die flache Strecke nach Hüttenfeld und zurückkommt den Radfahrern entgegen, kritisch sind nur die engen Wendepunkte. Die zweite Wechselzone ist im Waldstadion aufgebaut, die kleine Laufrunde führt aus der Feierabendhalle über die Stadionstraße und den Waldweg zurück ins Stadion.

Im Lauf des Vormittags ist so einiges los um die Sportstätte, und überall an den Strecken werden die Athleten von den Fans angefeuert. Besonders die Lokalmatadore stehen für die Zuschauer im Fokus – und so mancher schaut verdutzt, als er den amtierenden Stadtmeister Steffen Kundel beim Getränkeverkauf statt auf der Strecke entdeckt. Kundel verzichtet zugunsten eines Starts in der 2. Bundesliga am zweiten Wettkampftag, so dass die jungen Konkurrenten um die Stadtmeister-Nachfolge kämpfen.

Am Ende liegt Marius Manger klar vorne, vor dem zweiten Matthias Thome und dem Drittplatzierten Nicolas Honsowitz. Bei den Frauen heißt die Stadtmeisterin wieder Heidemann – es ist aber nicht Titelverteidigerin Maya, auch nicht mehrmalige Stadtmeisterin Silke und auch nicht die Gesamtzweite Nina. Weil die nämlich inzwischen in Mannheim wohnt, holt die jüngere Schwester Kim Heidemann, in der Gesamtwertung Vierte, den Stadtmeistertitel für die Familie.

Freie Autorin

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