Menschen in Viernheim - 17-jährige Hockeyspielerin fiebert deutschen Meisterschaften entgegen / Besuch des Mannheimer Ludwig-Frank-Gymnasiums

Sport als Hauptfach - das kommt Juliane entgegen

Von 
Nico Bähr
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Viernheim. Juliane Wunder meistert nicht nur ihren Schulalltag. Gerade erst wurde sie mit ihrem Verein, dem Mannheimer Hockeyclub (MHC), süddeutscher Meister und verteidigte damit den Titel. Dieses Wochenende tritt die Viernheimerin mit ihrem Team bei der deutschen Hallenhockeymeisterschaft an.

Seit der vierten Klasse gehört die Leidenschaft der 17-Jährigen dieser Sportart. "Ich habe mir ein Hockey-Spiel angeschaut und war danach im Probetraining. Es hat mir sofort super gefallen", erzählt sie im Gespräch mit dem "Südhessen Morgen". Damals geht Juliane noch einer weiteren Sportart nach: Schwimmen. Eine Zeit lang läuft beides parallel, doch bald ist die Entscheidung klar: "Hockey! Beides wäre mir zu viel geworden."

Doch sie findet einen Weg, ihre Freude an verschiedenen Sportarten weiter auszuleben: Nach vier Jahren an der Nibelungenschule besucht sie das Ludwig-Frank-Gymnasium in Mannheim - ein Sportgymnasium. Der entscheidende Unterschied zu allgemein ausgerichteten weiterführenden Schulen ist, dass man dort Sport ab der achten Klasse zum Hauptfach machen kann. Natürlich wählt Juliane diese Option. Die Schule "versteht" sich gut mit professionellen Sportlern. "Wenn man im Kader ist, also zum Beispiel für eine Nationalmannschaft spielt, ist es kein Problem, auch morgens während der Schulzeit zu trainieren." Juliane macht davon aber keinen Gebrauch. Ihre Mannschaft hat es mit zwei Trainings pro Woche so weit geschafft, und sie möchte nicht unnötig viel Unterricht ausfallen lassen. "Ich mache das nur aus Spaß, es lässt sich mit Hockey kein Geld verdienen." Was ansonsten beruflich infrage kommt, weiß sie noch nicht.

Sie freut sich schon auf die Titelkämpfe in Freiberg, Sachsen. Gleichzeitig bedauert sie, dass das wohl ihre letzten großen Meisterschaften sein werden. "Der Jahrgang 94 geht hoch, darf dann also keine Jugend mehr spielen. Beim nächsten Jahrgang sind es leider recht wenige Spielerinnen, so dass wir zu wenige zusammenbekommen werden für eine starke Mannschaft."

Aber zunächst peilt sie das Ziel am Wochenende an. Da ihr Team die letzten Spiele immer hoch gewonnen hat, ist sie zuversichtlich: "Es ist zwar schwer zu sagen, wie es ausgeht, je nachdem, wie sich die anderen aufstellen. Aber unter die ersten paar könnten wir schon kommen."

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