„Eigentlich könnten wir so eine Aktion auch zweimal im Jahr durchführen, dann würden wir immer noch genügend illegal entsorgten Müll und achtlos weggeworfenen Abfall im Wald, im Feld, in den Grünflächen und an den Straßenrändern finden“, stellte Erste Stadtrat Jörg Scheidel zu Beginn des Aktionstages zum Frühjahrsputz in Viernheim fest. Umso erfreulicher sei es, dass sich immer wieder ehrenamtliche Helfer und Helferinnen finden, die den Unrat aus der Natur entfernen. Auch diesmal kamen dabei Fundsachen wie einen Tresor, alte Autoreifen und sogar ein zerlegter Jet-Ski zum Vorschein.
„Die Teile dieses Sportgeräts haben die Kinder der Schillerschule an ihrem Flurputztag im Wald hinter der Anlage des Vereins der Hundefreunde gefunden. Das sorgte natürlich für großes Staunen, zeigt aber auch, wie skrupellos manche Menschen mit der Natur umgehen“, schilderte Dorothee Olef vom Stadtbetrieb den außergewöhnlichen Fund. Zusammen mit Sandra Schwarz-Schäfer vom Kompass Umweltbüro und dem städtischen Mitarbeiter Karlheinz Rohrbacher hatte sie auch diesmal wieder das Projekt federführend betreut.
Trotz jeder Menge an Hinweisen, Aufklärungskampagnen und einem Strafenkatalog werde immer wieder großer und kleiner Müll in der freien Natur entsorgt, Zigarettenkippen auf den Boden geschnippt, Flachmänner und leere Getränkedosen achtlos ins Gebüsch geworfen. „Es waren über 30 Kubikmeter allein an Müllsäcken, die von Mitarbeitern des Stadtbetriebs abgefahren wurden. Dazu kamen noch größere Gegenstände wie Möbel, alte Autoreifen, Farbeimer, Elektrogeräte und sogar DVDs mit pornografischem Inhalt“, listete Dorothee Olef auf.
Der Abschluss des arbeitsreichen Vormittags fand auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr in der Robert-Bosch-Straße statt. Bei dem gemütlichen Beisammensein mit deftigem Essen – Chili con Carne oder vegetarische Gemüsesuppe sowie Erfrischungsgetränke – gab es auch viel zu erzählen.
Ein Thema war das unangenehme Wetter, denn die ganze Zeit hatten sich Regen und Sonnenschein abgelöst. Trotzdem war bei allen Helfern eine gewisse Zufriedenheit festzustellen, schließlich hatte man etwas Gutes getan.
Im Vorfeld des Hauptaktionstages hatten sich schon mehr als 1000 Kinder der Viernheimer Grundschulen auf den Weg gemacht.
Auch diesmal wurden die Helfer wieder auf mehrere Bereiche in der Stadt, den Außenbereichen und den Zufahrtsstraßen sowie Feldwegen verteilt. Mit dabei waren die Jugendlichen der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehr, die SPD Viernheim, der BUND, die Grünen, Yaa Soma, das Familienbildungswerk (FBW), die Islamische Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG) sowie zahlreiche private Helfer und Helferinnen.
Entsorgung kostet tausende Euro
Für die Verantwortlichen und Beteiligten hat der Frühjahrsputz auch mahnenden und symbolischen Charakter. Sie hoffen auf ein Umdenken bei so manchem Umweltfrevler. Weniger Müll in der Natur würde auch der Stadtkasse und damit der Allgemeinheit gut tun, muss die Gemeinde für die Entsorgung der wilden Deponien doch jährlich mehrere tausend Euro aufwenden. Geld, das man gerne an anderer Stelle sinnvoller investieren würde.
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