Viernheim. Besucher drehen das „Glücksrad“, spielen „Vier gewinnt“ und nehmen Flyer mit. Was sie eint, ist das Interesse an potenziellen Arbeitgebern. Dazu bot das Rhein-Neckar-Zentrum ein aufgelockertes Umfeld für Arbeitssuchende, Ausbildungs- und Veränderungswillige. Rund 50 Aussteller aus der Region präsentierten sich von 10 bis 20 Uhr in den Gängen zwischen den Geschäften.
„Wir suchen Auszubildende und dual Studierende“, erklärt Jacqueline Breunig, Personalsachbearbeiterin bei der Stadt Viernheim. Die Zahl der Bewerber sinke, der demografische Wandel mache sich bemerkbar. Gründe genug, um zum zweiten Mal nach Corona wieder dabei zu sein. „Sehr gute Aufstiegs- und Weiterbildungschancen“ biete die Stadt, ergänzt Betriebsleiterin Dorothee Olef. Wer einen verlässlichen Arbeitgeber und Standortsicherheit wünsche, sei in der Kommunalverwaltung richtig. Weitere Pluspunkte: Gesundheitsangebote, tarifgebundene Bezahlung und ein Laptop zum Start. Konkrete Angebote lesen die Besucher auf der Stellwand: ein Ausbildungsplatz zur Verwaltungsfachangestellten zum 1. August 2024 sowie duale Studienplätze im Bereich Öffentliche Wirtschaft. Auch ein Volljurist als Leiter der Rechtsabteilung wird benötigt. Die Erfahrungen mit der Jobbörse seien positiv: Letztes Jahr hätten sich 60 Gespräche und einige Bewerbungen ergeben.
Bedarf in Gesundheitsbranche
Rund 700 Kunden hat im Vorfeld Fritz Strößinger kontaktiert. Der Teamleiter Arbeitgeberservice ist für das kommunale Jobcenter „Neue Wege“ im Kreis Bergstraße tätig. Wer in Viernheim erscheint, trägt sich in eine Liste ein und steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. „Die meisten landen in niederschwelligen Jobs“, gibt Strößinger zu. Lager- und Gastronomietätigkeiten seien die Regel, wenngleich es auch ausgebildete Fachkräfte gebe. Bei der Vermittlung arbeitet man eng mit der Agentur für Arbeit zusammen, die das Event mitorganisiert. Stark vertreten ist diesmal die Gesundheitsbranche. Personalbedarf herrscht beim Klinikum Worms. „Wir suchen alles, vom Arzt bis zur Reinigungskraft“, berichtet Recruiterin Sarah Schmidt. 40 Stellen seien zu besetzen. Zu den Benefits für Mitarbeiter gehört auch das „JobRad“: Das Leasing eines hochwertigen Fahrrads im Wege der Gehaltsumwandlung.
Dass mittelständische Betriebe das Herzstück des Arbeitsmarkts bilden, wird dieses Jahr deutlich: Elektro Volz aus Mannheim-Schönau wirbt mit 37-Stunden-Woche, guten Sozialleistungen und spannenden Aufgaben. Azubi Philipp Koch, selbst im zweiten Lehrjahr als Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik, lobt die Vielfalt im Handwerk.
Interessante Perspektiven ergeben sich auch bei Röhrig aus Heppenheim. 90 Mitarbeiter beschäftigt das Granit abbauende Unternehmen, das mehrere Steinbrüche betreibt und dessen Endprodukte sich im Straßenbau wiederfinden. Gefragt sind Mechaniker, aber auch Fahrer. „Ein Lkw-Führerschein ist durchaus von Vorteil“, sagt Personalerin Claudia Leißler mit Blick auf die Vielzahl an Baumaschinen. Warum die Jobbörse gerade für Familienbetriebe so attraktiv ist, weiß Fritz Strößinger: „Die Standmieten sind relativ günstig.“ Möglich macht es die Förderung durch das Einkaufszentrum. Einzig der späte Termin im Juli stieß vereinzelt auf Kritik.
Vielfältige Börse
Die „Jobbörse“ im Rhein-Neckar-Zentrum war die sechste ihrer Art.
Es präsentierten sich in Viernheim rund 50 Aussteller aus den Bereichen Einzelhandel, Gesundheit, Handwerk, IT und öffentliche Verwaltung.
Partner sind das Rhein-Neckar-Zentrum, die Agentur für Arbeit, das kommunale Jobcenter „Neue Wege“ im Kreis Bergstraße sowie die städtische Wirtschaftsförderung.
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