Konzert - Sonaten für Flöte und Oboe begeistern das Publikum

Samtweiche Töne erklingen

Von 
Frank Kostelnik
Lesedauer: 
Christiane Albert und Olaf Gramlich spielen Sonaten. © Frank Kostelnik

Viernheim. Sonaten für Querflöte, Oboe und Orgel bekamen die Zuhörer beim dritten „Konzert mit kleinem Format“ in der Auferstehungskirche geboten. Dieses Mal gab es keinen direkten religiösen Bezug, denn Sonaten wurden meist für die Unterhaltung bei Hofe komponiert. Die Stücke von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767), Giovanni Benedetto Platti (um 1697 bis 1763) und Johann Joachim Quantz (1697 bis 1773) stammen aus dem Barock, während Carl Philipp Emanuel Bach (1714 bis 1788) der frühen Klassik zugerechnet wird.

In der Auferstehungskirche wurden Christiane Albert (Querflöte) und Olaf Gramlich (Oboe) von Kantor Martin Stein an der Orgel begleitet. Was das Publikum zu hören bekam, war Kammermusik vom Feinsten. Dazu trug auch der Hintergrund der Musiker bei. Albert ist Mitglied des Ensembles des Nationaltheaters Mannheim, während Gramlich im Kantatenorchester Heidelberg spielt und an verschieden Musikschulen im Rhein-Neckar-Raum unterrichtet.

Drängende Rhythmen

Bei Giovanni Benedetto Plattis Trisonate in G-Dur wechselten die Sätze von schnell und lieblich über melancholisch getragen bis hin zu spritzig und quirlig. Ebenfalls eine Trisonate in G-Dur hatte Johann Joachim Quantz komponiert. Sie begann mit den klassisch drängenden Rhythmen des Barock, ging dann im Largo zu melancholisch getragenen Melodien über und endete im Allegro mit tänzelnden hellen Echoeffekten.

Vor dem zweiten Teil des Konzerts las Pfarrer Thomas Blöcher aus Psalm 150 vor, der mit der Erwähnung von Harfe und Leier auch einen musikalischen Bezug hat. Als dritte Barocksonate präsentierten die Musiker dann die Trisonate c-moll von Georg Philipp Telemann. Sie begann majestätisch und setzte sich in hellen und schnellen Läufen fort. Hierbei übernahm zuerst die Orgel, dann die Querflöte und schließlich die Oboe die Führung in der Melodie, um dann wieder ins lieblich Getragene zu wechseln.

Vor dem letzten Stück spendete Pfarrer Blöcher allen den Segen und bedankte sich bei Musikern und Gästen. Den Abschluss des Konzerts bildete die Trisonate E-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach. Den Anfang machte die Oboe, bevor die Querflöte die Melodieführung übernahm. Schließlich dominierte die Orgel mit hellen und lieblichen Klängen.

Im geheimnisvoll dunklen Adagio di molto bewiesen alle drei Musiker ihre Fähigkeit, ihren Instrumenten samtweiche Klänge zu entlocken. Im abschließenden Allegro Assai spielten alle drei schnelle liebliche Töne, die an eine wild zwitschernde Vogelschar erinnerten. Der Lohn der Künstler war am Ende ein enthusiastischer und lange anhaltender Applaus.

Freier Autor Geboren 1959 in Mannheim. Abitur 1978 ebenda. Lebt seit 1988 in Viernheim. Seit November 2013 freier Mitarbeiter des Südhessen Morgen

Copyright © 2025 Südhessen Morgen