Viernheim. "Rock für die Tiere": Unter diesem Motto stand zum sechsten Mal in Folge das Wuzzdog-Festival in der Feierabendhalle. Zahlreiche Musik- und Tierfreunde fanden sich bei gutem Wetter ein, um den sechs Bands zuzuhören und ausgelassen zu feiern. Vom regionalen Benefizkonzert hat sich die Veranstaltung inzwischen zu einem großen Festival entwickelt, bei dem auch internationale Künstler vertreten sind. Sie alle spielen ohne Gage - für den Tierschutz.
Mehrere Aktionsstände vor der Halle machten folglich auf den Zweck der Konzerte aufmerksam. "Wen streicheln? Wen essen?", hinterfragte beispielsweise ein Plakat des Vegetarierbunds Deutschland. Viele Besucher brachten ihre Vierbeiner mit. Auch die Viernheimer Bikers leisteten einen Beitrag zum Tierschutz: Mit Hilfe eines "Charity Motorrad Runs" sammelten sie 600 Euro, die sie dem Tierschutzverein spendeten.
"Alle Einnahmen gehen zu hundert Prozent an die Tiere", betonte Veranstalter Mike Hofmann. Der Eintritt ist stets kostenlos, mit dem Verzehr von Speisen und Getränken oder Spenden können die Besucher ihren Beitrag zum Gelingen der Benefizaktion leisten. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem Umbau des Viernheimer Tierheims, das deutlich vergrößert werden soll. Unter anderem sollen Freiläufe und ein Trainingsgelände für die Hunde geschaffen werden.
Countrysongs zum Auftakt
Singer-Songwriter Danny Wuenschel eröffnete das Festival mit Country- und Westernsongs. Der Gitarrist präsentierte sich lässig im Hemd und mit wildem Bart und beeindruckte mit gefühlvoller Stimme. Neben eigenen Liedern spielte er Coverhits, unter anderem vom kürzlich verstorbenen Country-Musiker Merle Haggard.
Die Musiker von Voice Net freuten sich, nach 2011 wieder ein Teil von Wuzzdog zu sein. Mit Klassikern aus den 80ern begeisterte die Gruppe um Frontsänger Benjamin Blaess und Katja Bürklin. Bei Stevie Wonders "Superstition" oder Michael Jacksons "Billie Jean" tanzten einige Besucher mit.
Lautstark gefeiert wurden auch Fish and the Bongartz. Die Band um den Betreiber des Mannheimer 7er-Clubs Rainer Stowasser spielte Kulthits der 60er und 70er Jahre und präsentierte sich in bester Rockermanier auf der Bühne. Viele Zuhörer ließen sich zu rhythmischen Bewegungen hinreißen, ein paar gingen ganz in der Musik auf.
Eine grandiose Tote-Hosen-Show boten Kauf mich! aus Bensheim. Die Stimme von Sänger Stephan glich der von Campino ungemein. Die fünf Punkrocker spielten bekannte Lieder wie "Paradies" oder "Hier kommt Alex" und animierten das Publikum zum Mitsingen und Mitklatschen. Für "Steh auf, wenn du am Boden bist" mussten sich die Zuschauer sogar auf den Boden begeben. Ein roter Glitzerregen stellte das i-Tüpfelchen des gelungenen Auftritts dar.
Roberto-Blanco-Medley
Schlagersongs mit elektrischen Gitarren gaben Roberto zieht Blanko zum Besten. Mit bunten Glitzerklamotten, knalligen Schlaghosen und Absatzschuhen zeigten sie eine Show im Stil von Dieter Thomas Kuhn. Für gute Laune sorgten Hits wie Tony Marshalls "Schöne Maid" oder Rex Gildos "Fiesta Mexicana". Natürlich durfte auch ein kleines Roberto-Blanco-Medley nicht fehlen.
Absoluter Tageshöhepunkt war der glamouröse Auftritt der amerikanischen Band John Diva & the Rockets of Love. Die Musiker standen bereits mehrfach auf großen Festivalbühnen wie der des Wacken Open Air. Für das Viernheimer Publikum war es eine besondere Erfahrung, die Energiebündel aus Kalifornien live zu erleben. Sie heizten der Menge mit Songs wie "Sweet Child O' Mine" von Guns N' Roses oder "Poison" von Alice Cooper ein und genossen sichtlich ihren Auftritt.
Mit langen Mähnen, Stirnbändern und hautengen Hosen präsentierten die Musiker besten Rock'n'Roll. Drummer Lee Stingray legte dabei ein minutenlanges, ausgesprochen imposantes Schlagzeugsolo hin. Dabei wirkte er teilweise wie ein Zirkusartist, zeigte verschiedene Tricks mit seinen Drumsticks oder trommelte nur mit den Händen. Mit dem "Final Countdown" als dritte Zugabe fand die elf Stunden dauernde Veranstaltung ein würdiges Ende.
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