Jahreskonzert

Premiere für Musik hoch drei beim Jahreskonzert in Viernheim

Ensemble präsentiert unter dem Motto „Simply the Best“ Höhepunkte der Musikgeschichte – darunter Hits von Tina Turner

Von 
Marion Gottlob
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Das Ensemble Musik hoch drei gestaltet sein erstes Jahreskonzert in der TSV-Halle. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Es war eine Premiere: Das Ensemble Musik hoch drei ist vor fünf Jahren entstanden, und jetzt gab es ein allererstes Jahreskonzert. Unter dem Motto „Simply the Best“ – in Erinnerung an die Sängerin Tina Turner – hatten Dirigent Lothar Blüm und 26 Musikerinnen und Musiker in die TSV-Halle eingeladen. Es waren zwar nicht alle Plätze besetzt, aber sogar Bürgermeister Matthias Baaß war gekommen. Am Schluss gab es viel Applaus und Bravo-Rufe.

Mit dem wuchtigen Marsch „Pomp and Circumstance Nr. 1“ von Edward Elgar hießen die Musiker ihr Publikum willkommen. „König Edward VII. hatte sich diesen Marsch für seine Krönung gewünscht“, erläuterte Musikerin und Moderatorin Christina Binninger, „er wurde fast beliebter als die offizielle britische Nationalhymne“.

Anschließend wurde die Spannung im Raum fast greifbar. „Man darf sich auf zwei Stücke freuen, die beide eine identische Melodie enthalten, jedoch Jahrzehnte auseinanderliegen,“ so Christina Binninger. Zu hören war zunächst die Titelmelodie des ersten James-Bond-Films „007 jagt Dr. No“, damals mit Sean Connery als Agent 007. Dann folgte die Titel-Melodie zum 50. James-Bond-Film „Skyfall“, dieses Mal mit Daniel Craig in der Hauptrolle. Die Zeiten und das Feeling hatten sich verändert – und doch war erneut die musikalische Faszination zu spüren.

Erinnerung an die Pilzköpfe

Zur nächsten Melodie stellte Musiker und Mitmoderator Kai Schneider die Frage: „Pilzkopffrisur? Was kommt einem musikalisch in den Sinn? Richtig! Vier Jungs aus Liverpool machten sich ab 1960 auf den Weg, die Welt mit ihrer Musik zu erobern.“ Nun konnte man prüfen, ob man die Songs der Beatles in dem Potpourri erkannte. Zu hören waren „Yesterday“, „Yellow Submarine“, „Can’t buy me love“, „Ob-La-Di, Ob-La-Da“, „Michelle“ sowie „Hey Jude“.

Es folgte ein Mix aus dem Musical „Westside Story“ von Leonard Bernstein. Bis heute kann die Story aus den 1950er Jahren über die Fehde zwischen zwei Gangs tief berühren, mit Melancholie und den Elementen der Gewalt, Liebe und Sehnsucht nach Vergebung. Sie ist ein Spiegel für die gewalttätigen Auseinandersetzungen zu allen Zeiten, wenn Unschuldige getroffen werden.

Fast hätte der „Walzer Nr. 2“ von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch die Gäste zum Flashmob auffordern können. „Das Stück wurde weltbekannt, zum Beispiel als Filmmusik zu ,Eyes Wide Shut’ von Stanley Kubrick“, so Kai Schneider, „in den vergangenen Jahren wurde es auch zu Flashmobs in Spanien und am Flughafen von Bukarest aufgeführt“.

Anschließend folgte dann ein „Simply the Best“ von Tina Turner. „Wenn jemand das Prädikat Powerfrau verdient hatte, dann war es Tina Turner. Alle Hürden, die ihr während ihrer großen Karriere vor die Füße geworfen wurden, hat sie meisterlich genommen – und uns eine unglaubliche Reihe an Hits hinterlassen“, so Christina Beininger. Im Viernheimer Publikum zückten nun einige ihre Handys, um das Medley aufzunehmen.

Nach der Pause änderte sich die Stimmung im Publikum, warum auch immer. Die Gäste waren schon zuvor bei der Sache gewesen, aber mit der Titelmelodie des Films „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone sprang der Funke richtig über. Es folgten ein Mix mit Michael-Jackson-Hits und Ohrwürmer wie „Africa“ der Band Toto und „Final Countdown“ von Joey Tempest. Bei „Instant Concert“ verarbeitet der Komponist Harold L Walters in drei Minuten 30 Melodien. Was für ein Vergnügen!

Dirigent Blüm hatte die Auswahl für das musikalische Programm getroffen. Er lächelte: „Es sind Stücke, die die halbe Welt kennt.“ Mindestens, man hätte immer mitsingen können, auch wenn man vielleicht die Titel nicht immer kannte. So war die Moderation unterhaltsam und hilfreich.

Viel Probenarbeit

Hinter dieser musikalischen Leichtigkeit stand viel Probenarbeit. Nur wegen des großen Einsatzes im Vorfeld konnten die Songs so erklingen, als wäre es das Leichteste auf der Welt, sie zu spielen.

Zum Schluss gab es Bravo-Rufe und zwei Zugaben. Beim „Böhmischen Traum“ von Norbert Gälle klatschte das Publikum eifrig im Takt mit – und natürlich setzte „Simply the Best“ von Tina Turner erst den richtigen Schlusspunkt hinter die erfolgreiche Premiere.

Freie Autorin

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