Viernheim. Wenn nach den Sommerferien in Hessens Schulen wieder der Unterricht beginnt, dann werden zahlreiche Erstklässler stolz ihre farbenfrohen Schultüten und ihre neuen Schulranzen präsentieren. Darunter auch 50 Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die nun am katholischen Sozialzentrum moderne Schulrucksäcke sowie umfangreiche Unterrichtsmaterialien erhielten. Ermöglicht haben die Spenden der Förderverein Haus des Lebens sowie die Initiative „Schuldudd“ der Gemeindecaritas der katholischen Kirche in Viernheim, die bei der Spendenaktion zum vierten Mal kooperierten.
Vor der Kinderkleiderkammer „Jacke wie Hose“ warteten die Eltern schon lange vor der eigentlichen Öffnung, einige hatten ihre Kinder mitgebracht. Im Vorfeld der Aktion war eine Anmeldung erforderlich, die nach Angaben der Organisatoren jedoch recht unbürokratisch bearbeitet wurde. Neben den Schulranzen erhielten die Besucher Schreibblöcke, Stifte, Hefte, Mäppchen, Farbkasten und Malpinsel. Nachdem zuletzt auf einen Eigenanteil verzichtet wurde, mussten die Spendenempfänger diesmal einen Beitrag von 10 Euro zahlen.
Hefte für die ersten Schulwochen
„Wir machen die Aktion, damit Erstklässler, die sich solch eine Anschaffung eigentlich nicht leisten könnten, einen guten Start ins Schulleben haben“, sagte Fördervereinsvorsitzende Ellen Dewald. Auch Materialien, die insbesondere in den ersten Unterrichtswochen zum Einsatz kommen, würden ausgegeben. „Diesmal sind es sogar zehn Kinder mehr als in der Vergangenheit, weil auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine berücksichtigt wurden“, betonte Dewald.
Im Vorfeld hatten die Organisatoren mehrere kirchliche Einrichtungen beider Konfessionen sowie die Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt über die Spendeninitiative informiert. Grund für die Aktion sei die weiterhin zunehmende Kinderarmut. Laut dem Bericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) sind in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Kinder von Armut betroffen. Studien zufolge hat sich das Problem durch die Corona-Pandemie weiter verschärft.
Unterstützung durch Geschäft
„Wir vom Förderverein Haus des Lebens sind stolz, diese Hilfsaktion durchführen zu können. Ein Dank gebührt unseren Mitgliedern, den vielen Spendern und ganz besonders den vielen ehrenamtlichen Helfern, ohne die dies nicht möglich wäre“, lobte Ellen Dewald die beteiligten Akteure. Unterstützung erhielten der Förderverein Haus des Lebens sowie die Initiative „Schuldudd“ von einem Unternehmen in Frankenthal, das auf die hochwertigen Ranzen einen großzügigen Nachlass gewährte. JR
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