Entwicklung

Muslime aus Viernheim helfen in Afrika

Mitglieder der afrikanischen Partnerregion Silly haben die islamischen Gesellschaft Milli Görüs in Viernheim besucht und über gemeinsame Projekte gesprochen.

Von 
Othmar Pietsch
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Anlässlich des Besuchs einer Delegation aus Silly beim Partnerschaftsverein Focus gab es in der Sultan Ahmet Moschee auch einen Austausch mit der Islamischen Gesellschaft Milli Görüs. © Othmar Pietsch

Viernheim. Der Partnerschaftsverein Focus und die Islamische Gesellschaft Milli Görüs (IGMG) arbeiten seit knapp drei Jahren bei der Unterstützung der Gemeinde Silly in Burkina Faso zusammen. Erste Projekte waren die Renovierung der Moschee vor Ort und Lebensmittellieferungen, um die Hungersnot in dem afrikanischen Land zu bekämpfen. Jetzt kam es in der Sultan-Ahmet-Moschee zu einem Treffen mit Vertretern der afrikanischen Partnergemeinde, die zu einem Arbeitsbesuch in Viernheim war. Dabei wurden persönliche Kontakte geknüpft und künftige Projekte ins Auge gefasst.

Tiefe Verbundenheit mit Menschen in Burkina Faso

Bei der Begrüßung stellte der Vereinsvorsitzende Murat Öztürk die tiefe Verbundenheit mit den Menschen in Burkina Faso heraus. „Die Gemeinde will Menschen auf der ganzen Welt helfen, und zwar mit Zusammenarbeit und einer gegenseitigen Unterstützung. Dabei gilt es neue Wege zu finden und damit die Partnerschaft weiter auszubauen.“ Danach folgten eine Führung durch die Räumlichkeiten der Moschee und ausführliche Erläuterungen zur Arbeit der IGMG Viernheim. Anschließend wurden Projekte für eine weitere Zusammenarbeit besprochen. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen, bei dem Geschenke ausgetauscht wurden und sich die Delegation aus Silly für den herzlichen Empfang sowie die zielführenden Gespräche bedankte.

Sillys Präfekt Christophe Bonkoungou hatte eine Wunschliste mit möglichen Projekten mitgebracht. Dabei ging es um die Ausbildung von Bauern zu neuen Anbaumethoden, das Wasserrückhaltebecken, Aufforstung, die Einrichtung von Baumschulen und Weiterverarbeitung von Erzeugnissen, Gartenanlagen für den Gemüseanbau, Fortbildung von Frauen, den Schutz von heiligem Gelände, die Ausbildung an Sparöfen, die Sanierung des Wasserturms, eine bessere Ausstattung und neue Klassenräume, Licht für die Gesundheitsstationen, das Friedensprojekt in Schulen, einen Schulneubau und die Unterstützung unterernährter Kleinkinder sowie von schwangeren und stillenden Frauen.

Bouma Bazie (r.) agierte auch beim Treffen in der Sultan Ahmet Moschee als Dolmetscher zwischen den französischsprachigen und deutschsprachigen Teilnehmern. © Othmar Pietsch

Focus-Sprecher Klaus Hofmann lobte die freundschaftliche Atmosphäre des Treffens und auch die Herangehensweise von allen Seiten, um Hilfsprojekte für die Partnergemeinde in Silly auf den Weg zu bringen. „Wichtig war auch zu klären, wie die Zuständigkeiten und künftigen Vorgehensweisen aussehen sollen. Nur so kann eine reibungslose Abwicklung der Aktivitäten gewährleistet werden“, lobte Hofmann das Miteinander.

Bei den Hilfsprojekten im Ausland erhält die Islamische Gemeinschaft Unterstützung durch die international tätige Hilfsorganisation Hasene, so auch bei der Partnerschaft mit Silly. „Hasene“ bedeutet „das Gute“ oder „Wohltätigkeit“. Ganz im Wortsinn setzt man sich aktiv dafür ein, die Lebensbedingungen bedürftiger und notleidender Menschen in aller Welt zu verbessern. Gleichzeitig will man mit Hilfsaktionen und Projekten eine Brücke der Solidarität zwischen Arm und Reich schlagen und den Zusammenhalt von Menschen aller Nationen und Religionen stärken.

Lieferung von fünf Wasserfiltern zugesagt

Ersun Emekci sicherte im Namen von Hasene spontan die Lieferung vor fünf Wasserfiltern für das nächste Jahr zu. „Vielleicht sogar bei einer persönlichen Übergabe, wenn es die Lage zulässt. Diese Geräte sind kompakt, flexibel einsetzbar, wenig reparaturanfällig und einfach zu bedienen.“

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