Viernheim. . Um ein Leistungsstipendium wetteiferten in der Kulturscheune junge Musiker der städtischen Musikschule - heraus kam dabei ein bemerkenswertes Konzert auf hohem Niveau, das nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury begeisterte.
Fünf Lehrkräfte und Musikschulleiter Claus Schmitt schlagen dem Magistrat die Vergabe des Stipendiums vor, diese galt es zu überzeugen. Besonders begabte, leistungsstarke, vor allem auch leistungswillige Schüler der Musikschule erfahren seit 2008 mit dem Stipendium individuelle Förderung. Die ausgewählten Musiker erhalten kostenfrei zusätzliche Unterrichtsstunden, Ensemblearbeit oder den Besuch von Meisterkursen bei der Mannheimer Hochschule. Die bisher geförderten Musiker erspielten schon zahlreiche Preise bei namhaften bundesdeutschen Wettbewerben. Von ihrer musikalischen Entwicklung zeugen auch die monatlichen Vorspielstunden, die Preisträger- und Stipendiaten-Konzerte. Claus Schmitt dankte deshalb den politisch Verantwortlichen der Stadt, die mit der Vergabe der Stipendien den Weg einer gezielten Förderung des künstlerischen Nachwuchses Viernheims ebnen.
Reife bei Interpretationen
Schülerinnen und Schüler von Chikako Fujita, Susanne Wendel, Henrike Kick (Klavier), Justyna Greuper (Violine), Ursula Engelfried (Flöte) und Sarah Lipfert (Jazz-Pop-Gesang) zeigten ihr musikalisches Können. Dabei galt es, zwei Werke unterschiedlicher Musikepochen und Stilrichtungen vorzutragen. Auf dem Konzertprogramm in der Kulturscheune standen daher unter anderem Werke der diesjährigen Jubilare Robert Schumann und Frederic Chopin, dem Barock-Altmeister Händel sowie Jules Massenet.
Erstaunliche Reife bei den Interpretationen und Ausdruckskraft zeigten die Pianistinnen Amanda Wetzel und Adeline Kern. Ebenfalls großen Beifall erhielt Susanne Risto für ihre Eigenkomposition "Was ist die Liebe" sowie den fulminanten "Aufschwung" aus Schumanns Fantasiestücken. Jüngste Anwärterin war die elfjährige Theresa Stumpf, die bereits die Meditation aus Thais von Massenet mit der Geige vortrug. Mit beeindruckender Ausdrucksvielfalt gestaltete Felix Disson die fünfsätzige Sonata in C-Dur von Friedrich Händel sowie zwei moderne Intermezzi von Staeps mit unterschiedlichen Blockflöten. Anika Reichert überzeugte mit der Premiere einer Balladen-Eigenkomposition sowie "Down on my knees" von Ayo, wobei sie ihr großes Jazz-Feeling ausschöpfte. Auf der Gitarre begleitet wurde sie von Raschied Abu-Zarur und Christian Gäng. Die anderen Solisten wurden von Chikako Fujita und Ave Kruup am Flügel einfühlsam begleitet.
Vertreter der Stadt vermisst
Der große Beifall des Publikums war nicht nur Anerkennung für das Konzertieren, sondern auch Zustimmung für die Förderungswürdigkeit aller Interpreten. Eine Besucherin bemängelte allerdings, dass zum wiederholten Mal keine Vertreter der Stadt anwesend waren. "Immerhin stimmen sie der Finanzierung der Stipendien zu, und dann sollten sie auch wissen, wem sie ihre Stimme geben."
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