Bürgerkommune

Monat des Ehrenamts geplant: Viernheim macht Engagement sichtbar

Ein Monat des Ehrenamts soll in Viernheim die Aufmerksamkeit auf die Arbeit von Vereinen und Organisationen lenken. So kann man sich anmelden.

Von 
Wolfram Köhler
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Monat des Ehrenamts im Jahr 2018: Die Stadtverordneten tagen publikumswirksam mitten in der Innenstadt. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Nach 2015 und 2018 plant die Stadt Viernheim im Mai kommenden Jahres erneut einen Monat des Ehrenamts. Initiiert von der Steuerungsgruppe Bürgerkommune sollen die Aktionswochen aufzeigen, welchen Beitrag ehrenamtlich geführte Organisationen zum Zusammenleben in Viernheim leisten. Eine große Rolle spielen dabei die Vereine. Aber auch andere Gruppen – wie eine Schülervertretung, eine soziale Einrichtung oder der Aufsichtsrat der Baugenossenschaft – sollen dabei mit ihrer Arbeit sichtbar werden.

„Wenn man persönlich merkt, dass man mit dem eigenen Engagement selbst am Leben in Viernheim mitgestalten kann, ist das etwas Bereicherndes“, sagt Bürgermeister Matthias Baaß. Auf diese Gestaltungsmöglichkeit und die Freude, die mit dem persönlichen Einsatz verbunden ist, wollen die Organisatoren in den vier Wochen aufmerksam machen. Nach Angaben von Harald Hofmann, zuständig für den Fachbereich Bürgerkommune und Engagementförderung bei der Stadtverwaltung, können die Teilnehmer etwas Alltägliches wie eine Singstunde vorstellen, aber auch ein spezielles Projekt anbieten. Außerdem geht es darum, Netzwerke aufzubauen. Damit eine Gruppe besonders publikumswirksam auftreten kann, wird erwogen, auf dem Apostelplatz eine Bühne aufzubauen.

Auch Kommunalpolitik soll sich vorstellen

Voraussichtlich wird auch die Kommunalpolitik im Aktionsmonat auf ihre ehrenamtliche Arbeit hinweisen. Vor sieben Jahren tagten die Stadtverordneten deshalb für alle Passanten deutlich sichtbar auf dem Apostelplatz. Als Alternative kann sich Hofmann eine Diskussionsrunde vorstellen, in der die Bürger direkt mit den Parlamentariern ins Gespräch kommen. Vorbild dafür könnte das jüngste Aufeinandertreffen von Zugewanderten mit Vertretern des Kulturausschusses sein, bei dem es in der Fußgängerzone einen regen Austausch gab. Hofmann weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass der Ehrenamtsmonat relativ zeitnah auf die Kommunalwahl am 15. März folgt. Das neue Stadtparlament werde sich wohl erst kurz zuvor konstituiert haben. Das müsse bei der Vorbereitung berücksichtigt werden.

Mehrmals im Jahr treffen sich Vertreter von Vereinen und Verwaltung zum Vereinsfrühschoppen, wie hier im Vogelpark, um sich zu vernetzen und sich über aktuelle Themen auszutauschen. © Stadt Viernheim

Schon 2021 gab es laut Hofmann eine Initiative, zum dritten Mal einen Monat des Ehrenamts anzubieten. Vor allem wegen der Corona-Pandemie sei er dann aber nicht zustande gekommen. Nun hätten die Vereine nochmals den Wunsch geäußert, sich in der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen. Das sei der erste Grund für das jetzige Vorhaben. Den zweiten lieferte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der einen „Ehrentag“ ins Leben gerufen hat. Er soll am 23. Mai, dem 77. Geburtstag des Grundgesetzes, gefeiert werden und Anlass für Inspiration und Begegnungen im Land sein. Mit einem besonderen Ereignis wird der „Ehrentag“ nun in den Viernheimer Aktionsmonat integriert. Was das sein wird, steht noch nicht fest.

Hofmann zufolge ist die Terminierung des bundesweiten Aktionstages – es ist der Pfingstsamstag – bei den Kommunen nicht nur auf Gegenliebe gestoßen. Viele Menschen verreisen üblicherweise an dem Wochenende, in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt beginnen zudem die Ferien. Bürgermeister Baaß sei aus Berlin angefragt worden, ob Viernheim einen Freiwilligentag veranstalten könne. „Den haben wir natürlich schon“, sagt Hofmann. Kurzzeitig habe es in der Verwaltung die Überlegung gegeben, den üblicherweise im September stattfindenden Helfertag zu verlegen. Letztlich hätten sich die Beteiligten aber dagegen entschieden – auch weil die Metropolregion 2026 ihren zehnten Freiwilligentag veranstaltet, bei dem Viernheim gerne mitwirken will.

Arbeitsgruppe hält die Fäden in der Hand

Vorbereitet wird der Monat des Ehrenamts in Viernheim von einem Arbeitskreis, zu dem Marion Heinz, Manfred Brandmüller, Roger Deuser, Michael Gess, Peter Hoffmann, Harald Hofmann, Eckhard Scholz und Jürgen Schweikart gehören. Die Mitglieder stammen aus verschiedenen Vereinen sowie der Steuerungsgruppe Bürgerkommune. Diese gibt es seit 2012, sie ist ein zentrales Element der Bürgerbeteiligung in Viernheim. Regelmäßig treffen sich Vertreter aus Kommunalpolitik, Vereinswelt, Wirtschaft und Verwaltung, um Themen rund um das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt zu besprechen. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den ehrenamtlichen Organisationen den Monat des Ehrenamts zu einem besonderen Ereignis zu machen und damit das unglaubliche Engagement zu würdigen, das unsere Stadt so lebendig macht“, teilen die Organisatoren mit.

In einem Rundschreiben bittet die Stadt Viernheim Vereine und Organisationen, bis Samstag, 15. November, mitzuteilen, ob sie beim Monat des Ehrenamts mitmachen möchten. Bis Mitte Februar haben sie dann Zeit, ihr konkretes Projekt zu planen. Anmeldungen nimmt das Amt für Kultur, Bildung und Soziales unter der Rufnummer 06204/988407 oder per E-Mail an harald.hofmann@viernheim.de entgegen. Wenn die verschiedenen Angebote bekannt sind, sollen sie in einem besonderen Kalender zusammengefasst werden und den Bürgern einen Überblick über die ehrenamtlichen Aktivitäten im Aktionsmonat geben.

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