Bürgerhaus

Konzert in Viernheim: Musikschule präsentiert „Musik mit allen Sinnen“

„Musik mit allen Sinnen“ hat die Musikschule Viernheim mit der Friedrich-Fröbel Schule und der Ballettschule Hammer auf die Bühne gebracht. Das Konzert begeistert über 200 Besucher.

Von 
Roland Schmellenkamp
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Viernheim. „Es hat viel Spaß gemacht“, erklärte Ilona Schelter-Grooß von der Musikschule nach dem Konzert „Musik mit allen Sinnen“ im Viernheimer Bürgerhaus. Spaß hatten offensichtlich auch die Orchestermusiker, die jungen Frauen der Ballettschule Hammer und die Kinder der Friedrich-Fröbel-Schule: Die Jahrgänge eins und zwei standen zweimal auf der Bühne und sangen Lieder. Selbstverständlich gab es viel Applaus von den über 200 Besuchern – darunter überwiegend Verwandte der teilnehmenden Kinder.

Schelter-Grooß hatte die Idee, ein Konzert rund um die menschlichen Sinne zu machen, wobei „es schwierig war, Stücke zu finden, die mit Riechen und Schmecken zu tun haben“. In „A spoonful of sugar“ aus dem Musical Mary Poppins geht es um Zucker, also um das Schmecken. Beim Blumenwalzer aus dem „Nussknacker“ von Tschaikowsky steht das Riechen im Mittelpunkt. Das Stück war auch der große Auftritt von einem halben Dutzend junger Frauen der Ballettschule Hammer. Um alle Sinne ging es bei den Liedern, die die Grundschüler sangen. Dazu zählte auch der „Körperteil-Blues“. Dabei wurden sie von Christoph Wunderle (Flügel) und Jana Hein (Perkussion) begleitet.

Moderatorin schlüpft bei Konzert in Viernheim in besondere Rolle

Lustig war wie gewohnt die Moderation von Sabine Lorenz. Die Gemeindepädagogin der evangelischen Kirche spielt häufig Theater, das war ihr anzumerken. Sie schlüpfte in die Rolle der „Doktor Amanda Miller“, einer US-Amerikanerin, die „testet, ob die Viernheimer noch alle Sinne beieinander haben“.

Mit starkem US-Akzent animierte sie zu „Versuchen“: Das Publikum sollte einen Zeigefinder vom Bereich unter dem Nasenloch waagerecht bis zum Ohr zu führen, denn „bei manchen Menschen ist dann der Finger unter dem Ohrloch, bei anderen darauf“. Weiter mussten sich die Gäste beim Song „Fiesta“ an bestimmten Stellen schnell drehen sowie zum Schluss laut „Ole!“ rufen, was gut gelang. Was jedoch nicht nötig war: Die Besucher zum Klatschen zu animieren - lauten Applaus gab es nach jedem Stück.

Bei „Musik mit allen Sinnen“: Orchester der Musikschule Viernheim ist breit aufgestellt

Das Orchester sei für sie ein Herzensprojekt, schwärmte Ilona Schelter-Grooß. Vor zehn Jahren habe sie mit einigen Kindern angefangen, dann kamen Erwachsene hinzu – die jüngsten sind neun Jahre alt, der älteste 69: „Es ist eine goldige Mischung, die Erwachsenen und Kinder helfen sich gegenseitig.“

Eine davon ist Thuc-Minh Han, die Geige spielte. Die Zehnjährige hat vor ungefähr drei Jahre angefangen. Ihr Lieblingsstück des Abends war das letzte: „Thank your for the music“ der schwedischen Popband ABBA, weil „es fröhlich ist und das Publikum mitgemacht hat“. Die Zuschauer haben den Text mitgesungen. Das gefiel auch der 17-jährigen Cellistin Sophia Kramer sehr gut. Sie mochte auch die fürs Orchester arrangierte anspruchsvollere „Blumenarie“ aus der Oper „Carmen“ von Bizet.

Dass „Thank you for the music“ auf dem Programm stand hatte zwei Gründe. Es ist ein Lieblingssong von Schelter-Grooß – sie hat es sogar als Klingelton auf dem Handy – und es eignet sich gut zum Mitsingen: „Es waren heute Leute dabei, die nicht auf den Text geguckt haben, sie kennen es wie ich auswendig.“

Eröffnet wurde das Konzert von Amtsleiter für Kultur, Bildung und Soziales Horst Stephan und Susanne Wendel, pädagogische Leiterin der Musikschule. Sie wünschten sich beim Gratis-Konzert Spenden für den Förderverein.

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