Kinderschutzbund

Kinderschutzbund in Viernheim engagiert sich vielseitig

Nach der Corona-Pandemie ist auch im Kinderschutzbund in Viernheim die Normalität zurückgekehrt. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung deutlich. Im 40. Jahr des Bestehens sind zahlreiche Kooperationen angedacht.

Von 
Bertram Bähr
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Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrten Angelina Mandel (l.) und Eva Weidner (r.) Bettina Engelke (2.v.l.) und Ursula Bauer-Disson. © Kinderschutzbund/bhr

Der Neuanfang nach Corona hätte kaum besser klappen können. Das zeigen die Projekte und Aktivitäten des Viernheimer Kinderschutzbunds (KSB) im zurückliegenden Jahr, auf die Vorsitzende Angelina Mandel bei der Jahreshauptversammlung in der Geschäftsstelle in der Wasserstraße einging. Einige wenige Stichworte: Hausaufgabenbetreuung der „Rappelkiste“ wieder voll in Präsenz, Neustart des Flüchtlings-Spieletreffs im Rhein-Neckar-Hotel, erstmals Beteiligung an der Sommerbühne der Stadt Viernheim.

„Der Einstieg ist sehr gut gelungen“, blickte Mandel auf die Aufführung der „Bremer Stadtmusikanten“ mit dem Blinklichter Theater im Juli 2022 auf dem Rovigo-Platz zurück. Für die Kosten kam der Kinderschutzbund auf. Aber der Erfolg habe die Stadt davon überzeugt, künftig gemeinsam mit dem Umweltverein Kompass und dem KSB ein größeres Kinderprogramm für die Sommerbühne auf die Beine zu stellen. So werden in diesem Jahr drei Veranstaltungen für Kinder angeboten. Die Stadt übernimmt die Kosten. „Das finde ich großartig“, bedankte sich Angelina Mandel. Man sei bereits „im Austausch für das nächste Jahr, das Kinderprogramm könnte fester Bestandteil der Sommerbühne werden“.

Weitere Kooperationen nahmen im zurückliegenden Jahr Gestalt an. So organisierte der Verein gemeinsam mit der Volkshochschule unter dem Titel „Jacken-Sharing“ eine Art Kleiderkammer, in der im Bürgerhaus kostenlos Jacken und Outdoor-Kleidung zur Verfügung stehen. Sie können formlos abgeholt werden.

Chor für Kinder im Grundschulalter

Gemeinsam mit dem Familienbildungswerk rief der Kinderschutzbund außerdem einen Kinderchor ins Leben, der vom bekannten Liedermacher Wilfried Röhrig geleitet wird. Die Kinder sollen projektbezogen beim Festakt zum 40-jährigen Jubiläum des KSB am 9. September in der Kulturscheune auftreten. „Wie es weitergeht, werden wir sehen“, so Traudl Metzner, auf KSB-Seite Organisatorin des Chors: „Wilfried Röhrig schwebt ein Weihnachtsmusical vor.“ Sie hofft, dass die derzeit rund zehn Kinder im Grundschulalter bleiben und weitere hinzukommen, denn „es macht viel Spaß“.

Beim Flüchtlingstreff denkt der KSB zurzeit über eine Ausdehnung nach, etwa ein noch größeres Engagement im Rhein-Neckar-Hotel oder ein zusätzliches Angebot in der Lilienthalstraße, wie Petra Schander berichtete. Eine Entscheidung darüber werde allerdings nicht vor dem Herbst fallen. Das derzeitige Angebot läuft auch in den Sommerferien weiter. Die für die Ferienspiele geplante Fahrt zum „Haus der Sinne“ im Schloss Wiesbaden musste dagegen ausfallen – es hatten sich kaum Kinder angemeldet.

Angelina Mandel ging außerdem auf das Patenprojekt ein, das seit einigen Jahren läuft. Bedürftige Familien können Möbel, Kleider, Babyausstattung oder andere Dinge vom Kinderschutzbund bekommen, die Vermittlung läuft über Institutionen wie Schulen, Kitas oder die Caritas. Aber die Nachfragen könnten höher sein, so Mandel: „Wir haben noch Möglichkeiten, Kinder zu fördern.“

Am Ende ehrten Mandel und ihre Stellvertreterin Eva Weidner Jubilare, die seit 25 Jahren Mitglieder beim KSB sind. Anwesend waren Bettina Engelke und Ursula Bauer-Disson. Sie erinnerte sich, dass sie damals über ihr Elternengagement in der Kita Pavillon zum KSB gekommen ist: „Ich habe nur beste Erinnerungen daran.“ Das führte dazu, dass sie dem Kinderschutzbund treu geblieben ist. bhr

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