Veranstaltung

Kinder retten den Regentropfen Pablo

Umwelt-Musical „Der kleine Regentropfen“ mit dem Chor der Goetheschule. Rund 65 Kinder wirken mit

Von 
Marion Gottlob
Lesedauer: 
Klimaschutz im Mittelpunkt: Der Chor der Goetheschule begeisterte mit dem Musical „Pablo, der kleine Regentropfen“ sein junges Publikum. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Nach dem Schluss-Refrain „Klimaschutz, wir sind dabei“ gab es einen Riesenapplaus für den Schulchor der Goetheschule mit rund 65 Mitwirkenden für das Musical „Pablo, der kleine Regentropfen“. Unter der Leitung von Lehrerin Nicole Adler hatten die Darsteller der Chor-AG ein halbes Jahr lang intensiv, aber getrennt geübt – mal die Kinder der ersten und zweiten Klassen, mal die Teilnehmer der dritten und vierten Klassen. Erst bei der Generalprobe fanden alle zusammen und sangen sogar zweistimmig. Es folgten vier Aufführungen in der Schulhalle. Mit dem Stück und weiteren Ideen bewirbt sich die Schule beim Energiespar-Wettbewerb des Kreises Bergstraße.

Gleich zum Start tummelte sich Pablo, der Regentropfen, mit anderen Tropfen auf der Bühne. Die Wolken-Kinder gesellten sich dazu: „Die Wolken sind die Künstler am Himmelszelt. Sie schweben dahin.“ Die Kinder hoben die Arme: „Mal aufbrausend.“ Dann senkten sie die Hände: „Mal ganz leise.“ Plötzlich jedoch fand sich Pablo alleine in der Mitte der Bühne und rief: „Mama, Papa, wo seid ihr bloß? Ich habe solche Angst.“ Seine Eltern waren rasch zur Stelle und erklärten ihm: „Du bist nun alt genug für deine erste Reise zur Erde.“ Schon ging es los. Mit einem ordentlichen Gewitter fiel der Regentropfen in einen kleinen See.

Aktuelles Thema

Lehrerin Adler hatte das Musical von Melina und Markus Brünger in einer mehr als zehn Jahre alten Fachzeitschrift entdeckt. Zuerst dachte sie spontan: „Alter Kram.“ Doch bei näherem Hinsehen wurde klar: „Das Thema ist aktuell.“ Sie passte den Text ein wenig ihrem Chor an, und schon begannen die Proben: Für die Choreographien zu den Songs durften die Kinder erst einmal die Bewegungen frei improvisieren. Daraus entwickelten sich dann die Tänze für die ganze Gruppe. Für die Kostüme zeichnete Anne Helfrich verantwortlich. So trugen zum Beispiel die Wölkchen Wolken-Stirnbänder, die Fische schimmerten silbern, die Algen waren in ein dunkles Grün gekleidet. Die Kinder des großen Chors trugen passende Armbänder. Das Bühnenbild steuerte Heinz Weidenauer bei. Der kleine Regentropfen gewann in dem Teich bald Fisch Flori zum Freund. Auf der Suche nach Abenteuern verirrten sich die beiden jedoch in ein „verbotenes“ Gebiet – nämlich in Plastikmüll. Beide verletzen sich an den scharfen Kanten des Abfalls. Der Chor sang: „Sie sind gefangen, es ist so dunkel und kalt.“ Zum Glück kamen einige Kinder an den See, um zu spielen. Entsetzt stellten sie fest: „Da liegt viel Krempel im Wasser.“ Sie machten sich an die Arbeit und sammelten den Müll ein: „Wir räumen auf, der Müll im See, der ist nicht in Ordnung. Das weiß doch jedes Kind.“

Zuschauer sind begeistert

Laura (9) spielte den Regentropfen: „Ich musste in diese Rolle hineinschlüpfen und wie ein Regentropfen sein. Da habe ich vor allem für das Gewitter öfter geübt.“ Maike (10) war der Fisch Flori: „Ich fand das toll. Ich war fast die ganze Zeit auf der Bühne. Jetzt ist es ein tolles Gefühl, dass wir es geschafft haben.“ Die zehn Jahre alte Leni war die Mutter des Regentropfens und bestätigte: „Ein tolles Gefühl.“ Alessio (7) sang im Chor und hatte einen Tipp gegen Lampenfieber: „Locker bleiben und denken, es kann nichts schief gehen.“

Auf der Bühne ging tatsächlich nichts schief. Der Regentropfen Pablo und der Fisch Flori wurden von den Kindern gerettet und später im sauberen See wieder ausgesetzt. Zum Schluss nahm Pablo von seinem Freund Flori Abschied, um in den ewigen Kreislauf zurückzukehren und wieder zu den Wolken aufzusteigen.

Die Zuschauer Julia und Nelio (beide sechs Jahre alt) waren sich einig: „Das Zuschauen war toll.“ Mathilda (7) sagte nur ein Wort: „Schön.“ Ebenfalls unter den Zuschauern waren Vorschulkinder der „Awo-Kita Musica – Pirmasenser Straße“, denn auf der Bühne stand ein Geschwister-Kind. „Die Kinder waren so aufgeregt und hatten sich sehr auf das Stück gefreut“, so Erzieherin Julia Haupt und Sozialassistentin Aleyna Kaya. Zuletzt klatschten sie mit allen anderen Kindern wie wild und stampften mit den Füßen vor Begeisterung.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Südhessen Morgen