Viernheim. Ronja Räubertochter im Zirkus: So lautete das Motto der Abschlussveranstaltung des Deutschsommers in Viernheim. Die drei Wochen des Kurses des Lernmobils Viernheim sind vorbei. Zum Schluss gab es eine Show in der Turnhalle der Nibelungenschule, zu der die Eltern eingeladen waren.
Modellprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
Beim Deutschsommer, einem dreiwöchigen Ferienkurs für dritte Klassen, haben 30 Kinder die Möglichkeit, spielerisch ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und dabei das Selbstvertrauen zu gewinnen, bei der Abschlussveranstaltung vor Publikum zu sprechen. Der Deutschsommer ist ein Modellprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt und wird unterstützt vom Schulamt, dem hessischen Ministerium und der Nibelungenschule, an der der Kurs bereits zum vierten Mal stattfand.
Für die Show trainierten die Kinder mit Franziska Hartmann und dem Zirkus Star aus Viernheim. „Die Kinder haben sehr viel gelernt in dieser Zeit“, sagte Christiane Krotz vom Lernmobil. Im Publikum begrüßte sie Brigitta Eckert und Gerd Baltes, Gründer des Vereins sowie Peter Lichtenthäler vom Vorstand.
Danach hieß es: Bühne frei für Ronja Räubertochter. Ronja und Birk sind Kinder verfeindeter Räuberhauptmänner. Beide leben in der Mattisburg, die in der Mitte auseinandergebrochen ist – sinnbildlich für Spaltungen, die in allen Gesellschaften vorkommen, auch in der heutigen. Die Kinder kamen auf die Bühne. Jedes sagte einen Willkommensgruß in der Muttersprache. Danach zogen sie Schmetterlingsflügel über und kehrten auf das Lied „Schmetterlinge fliegen oft allein“ zurück. Auch Ronja und Birk sind auf sich gestellt und streifen allein im Wald umher. Die Kinder waren sehr sicher darin, einen Satz auf Deutsch auf der Bühne zu sprechen, manchmal ganz frei, ab und zu auch mit Spickzettel. Doch das ist beim Deutschsommer egal – alles kann, nichts muss.
Franziska Hartmann und ihr Team vom Zirkus Star hatten im Vorfeld eine große Auswahl an artistischen Disziplinen mit den Kindern geübt. Es gab unter anderem Vertikal-Tücher, einen Luftreifen, eine Kugel zum Balancieren, Jonglierteller und Diabolo. Die Darbietungen fanden gleichzeitig statt, sodass ein lebhafter Eindruck entstand.
Miteinander leben, ohne sich zu streiten
„Die Familien lernen, dass sie miteinander leben können, ohne sich zu streiten“, sagte eines der Kinder gegen Ende der Vorstellung. Das Lied „Komet“ von Udo Lindenberg und Apache 207 sangen alle gemeinsam, und zum Schluss sagte jedes Kind noch einen Satz, der mit „egal“ begann: „Egal, welche Schuhe ich trage, wie schnell ich renne, welche Hautfarbe ich habe, wie gut ich Fußball spiele. Wir sind alle gleich!“
Christiane Krotz meinte zum Abschluss: „Die Kinder haben die Dinge vorher nicht gekonnt, sie haben es erst hier in den drei Wochen geübt. Das sind Ferien, die schlau machen.“ Krotz dankte auch Dilek Ökmener-Sülük, Organisatorin des Deutschsommers, die nicht anwesend sein konnte. Nach der Show hatten die Kinder noch die Möglichkeit, mit den Eltern eine Fotodokumentation im Foyer anzuschauen und Fotos als Erinnerung mitzunehmen.
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