Viernheim. Bei gleich zwei Konzerten in der Kulturscheune präsentierten Harfenistin Fabienne Partsch und Sängerin Megan Hill eine Mischung aus Cover-Versionen bekannter Poptitel und selbst geschriebener Songs. Dabei überzeugen die jungen Künstlerinnen das Publikum mit Leidenschaft, Variabilität und großer technischer Finesse.
Die Konzerte fanden als Kooperation des Amtes für Kultur, Bildung und Soziales mit dem Verein Chaiselongue statt. Fabienne Partsch und Megan Hill arbeiteten im Sommer 2019 erstmals zusammen, als sie bei der Weißen Nacht des Vereins Chaiselongues einen ersten gemeinsamen Auftritt absolvierten.
Wohnzimmerkonzert und CD
Schnell stellte sich heraus, dass die beiden jungen Musikerinnen hervorragend harmonieren. Harfe und Gesang bieten eine außergewöhnliche Verknüpfung klassischer Instrumentalmusik mit moderner Popmusik. Während des Lockdowns im vergangenen Winter entstand die Idee eines Wohnzimmerkonzerts, welches die Künstlerinnen als Livestream bei Youtube übertrugen. Außerdem veröffentlichte das Duo im Frühjahr die erste gemeinsame CD, auf der sich neben Arrangements moderner Popsongs auch zwei Songs aus der Feder von Megan Hill befinden.
Die Sängerin beendete vor wenigen Wochen ihr Masterstudium „Musical Theatre“ an der Royal Academy of Music in London, Fabienne Partsch studiert zurzeit Harfe in Würzburg und absolviert parallel noch ein Psychologie-Masterstudium in Mannheim.
Bei ihrem Auftritt in der Kulturscheune präsentierten Hill und Partsch nun neben Songs von ihrer gemeinsamen CD auch weitere Titel, die sie bisher noch nicht im Studio aufgenommen haben. Die Künstlerinnen machten mit „Empire State of Mind“ von Alicia Keys und Jay-Z den Auftakt, dabei ergänzten sich strahlende Klangfarben im Gesang mit klangvollen Arpeggio-Passagen in der Harfenstimme.
Bei „Almost Lover“ von „A Fine Frenzy“ herrschte eine ruhigere Stimmung vor. Die Künstlerinnen interpretierten den Song äußerst gefühlvoll und brachten die melancholische Stimmung des Titels gut zur Geltung. Bei der Coverversion von „Survivor“ füllte Megan Hill in der Gesangsstimme die Kulturscheune mit souligen Klängen, dabei wechselten sich kraftvolle Passagen mit ruhigeren Passagen ab.
Besonders gefühlvoll interpretierten die Musikerinnen auch den Song „The Scientist“ von der bekannten britischen Rockband Coldplay, ehe das Duo mit „Rolling in the Deep“ von Adele wieder einen dynamischeren Song präsentierte.
Technisch anspruchsvoll
Bei einigen Songs rundete Megan Hill mit Hilfe einer kleinen Rassel sowie durch den Einsatz einer Bassdrum das Konzerterlebnis durch perkussive Elemente ab. Zu den besonderen Höhepunkten des Konzertabends gehörten die Darbietungen der Songs „Upside Down“ und „Long Distance“, welche Megan Hill während ihres Bachelorstudiums in Brighton geschrieben hat. „Upside Down“ handelt von den Herausforderungen, welche für sie mit dem Umzug aus dem Elternhaus zum Studium nach England verbunden waren. In „Long Distance“ beschreibt Megan Hill, wie zwei Menschen aufgrund räumlicher Distanz getrennte Wege gehen mussten, obwohl sie davon überzeugt waren, zusammen zu gehören. Die Musikerinnen präsentierten beide Titel mit viel Gefühl und Leidenschaft.
Bei „Africa“ von Toto animierte Megan Hill das Publikum zum Mitklatschen, insgesamt war zu spüren, wie sehr die Musik vom Zusammenspiel zwischen Künstlern und Publikum lebt. Mit „Way down we go“ von Kaleo schlossen die beiden jungen Frauen den Konzertabend ab, dabei begeisterte Megan Hill einmal mehr mit kraftvollem Gesang, während Fabienne Partsch die Gesangspassagen gekonnt mit technisch anspruchsvollen Akkorden ergänzte.
„Wir hoffen, dass wir bald wieder einmal in der Kulturscheune auftreten können und freuen uns sehr auf unsere weitere Zusammenarbeit“, verabschiedete Megan Hill das Publikum. Somit können die Konzertbesucher schon gespannt sein, welche Songs das außergewöhnliche Duo beim kommenden gemeinsamen Auftritt in Viernheim präsentieren wird.
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