Viernheim. Die Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Viernheim und Umgebung ging, wie gewohnt, zügig vonstatten. Am meisten Zeit nahm die umfangreiche Satzungsänderung, bei der das komplette Werk überarbeitet und mit den Behörden abgestimmt werden musste, in Anspruch. Am Ende gingen bei der Abstimmung aber alle Hände nach oben. Gravierender als die neuen Paragrafen ist die finanzielle Lage des Vereins. Durch fehlende Einnahmen bei gleichzeitig gestiegenen Aufwendungen klafft ein großes Loch in der Kasse.
„Es gab keine Flohmärkte mehr, das Wuzzdog-Festival musste erneut abgesagt werden, und auch das Sommerfest konnte nicht stattfinden. Da blieb nur der Adventsbasar, der auf privatem Gelände veranstaltet wurde“, zählte die Vereinsvorsitzende Pia Reuter auf. Deshalb sei man mehr denn je auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Immerhin konnte im Mai ein Konzert mit der Peter-Maffay-Fakeband durchgeführt werden. Und von der Stadt gab es 10 000 Euro zusätzlich.
Neben den Ausgaben für den laufenden Betrieb sind es vor allen Dingen die deutlichen gestiegenen Kosten für die tierärztlichen Maßnahmen. Geld wird aber auch für anstehende Bauarbeiten benötigt. Man möchte endlich mit dem Kleintierhaus beginnen. Das soll in den bisherigen Garagen entstehen, die den Anforderungen angepasst werden. Die erforderlichen Genehmigungen der Behörden, unter anderem vom Veterinäramt, liegen vor.
Teilnahme am Freiwilligentag
Am Freiwilligentag, der diesmal im September stattfindet, sollen die Balken am Katzenhaus und die Außenwände der Hundezwinger neu gestrichen und kleinere Schönheitsreparaturen im Außenbereich durchgeführt werden. Handwerkliches Geschick der Helfer wäre deshalb von Vorteil. Neben der Arbeitskraft sind Handschuhe und festes Schuhwerk mitzubringen. Für Verpflegung wird gesorgt. Der Adventsbasar wird für den 19. November geplant. Ob und wo er stattfinden kann, wird kurzfristig entschieden.
Im vergangenen Jahr wurden 148 Tiere betreut. „Derzeit haben wir weniger Kleintiere in der Obhut als in den Jahren zuvor. Die Leute haben hier wohl einen Sinneswandel vollzogen“, freut sich Tierheimleiterin Nicole Dalesio. Das spiegelte sich auch in den Zahlen des Tierbestands wider. Unter den 148 waren zehn Fundhunde, 30 Hunde wurden abgegeben, elf Hunde übernommen und drei Hunde sichergestellt. Neun Hunde wurde von ihren Besitzern wieder abgeholt, 38 konnten vermittelt werden, und ein Hund musste eingeschläfert werden.
Dazu wurden 56 Katzen, von denen 37 vermittelt werden konnten, im Tierheim betreut. 14 Kaninchen, eine Ratte, zwei Landschildkröten und sechs Bartargamen (Echsen) waren im Kleintierhaus untergebracht. Unter den 13 Vögeln befanden sich Tauben, Mauersegler, Spatzen, Krähe, Elster, Wachtel, Wellensittich und ein Bussard. Außerdem überwinterten noch zwei Igel im Tierheim.
Am Ende gab es von Pia Reuter noch Einladungen für einen gemeinsamen Brunch als kleines Dankeschön für die Vorstandskolleginnen. „Da wollen wir aber nicht über das Tierheim reden“, schlug Rechnerin Petra Nelle-Kettner vor, was vom restlichen Gremium mit zweifelnden Blicken kommentiert wurde. Außerdem erklärte sich ein Mitglied nach der Versammlung bereit, die Kosten für eine notwendige Tieroperation zu übernehmen, was vom Vorstand begrüßt wurde.
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