Viernheim. Schon die Spuren im Schnee ließen Böses erahnen. Wenig später erhielten die ehrenamtlichen Helfer, die zum Füttern im Vogelpark unterwegs waren, die Bestätigung: Der Fuchs hatte wieder zugeschlagen. Und einmal mehr machte er reiche Beute: Schon vor einer Woche hatte er seltene Hawaii-Gänse und vom Aussterben bedrohte Diepholzer Gänse gerissen.
Nun biss er ausgerechnet einen wertvollen Weißnackenkranich die Kehle durch. Zum Abtransport in die eigene Höhle von Reineke Fuchs war der Vogel aber offensichtlich zu schwer.
Wertvolle Enten getötet
Der Verlust wiegt für den Verein für Vogelschutz und -pflege besonders schwer, da er im Frühjahr auf Nachwuchs bei den Weißnackenkranichen gehofft hatte. "Kinderglück" wünschten die Mitglieder auch den Hawaii-Gänsen, denen erstmals ein großes Gehege zur Verfügung stand. Schlechtes Wetter führte allerdings nicht zu dem gewünschten Zuchterfolg. Neben den Gänsen riss der Fuchs noch ein halbes Dutzend wertvoller Enten.
An den Spuren im Schnee war abzulesen, dass das Raubtier das Geflügel über den etwa drei Meter hohen Zaun zum Waldstadion abtransportierte. Listig umging er zudem einen Elektrozaun. Eigentlich hätte der Verein dem unliebsamen Gast mindestens 3000 Euro in Rechnung stellen müssen, die keine Versicherung übernimmt.
Da zu erwarten ist, dass der Fuchs noch häufiger zuschlägt, hat der Vorstand des Vereins für Vogelschutz und -pflege beschlossen, alle Tiere in den Freigehegen einzufangen und über die Wintermonate hinter Gittern und in der großen Freiflughalle unterzubringen. Diese ist nämlich frei verfügbar, da die tropischen Vögel die kalte Jahreszeit im Winterhaus verleben. Zwar gilt diese Lösung nicht als optimal, aber das Wohlergehen der Vögel steht nunmal an erster Stelle.
Die Vogelschützer hoffen auf das Verständnis von Viernheimern sowie auswärtigen Besuchern, wenn künftig nicht mehr alle Freigehege belegt sind. Und gerade in dieser schwierigen Situation bitten sie um Spenden der Bevölkerung auf das Konto des Vereins für Vogelschutz- und pflege, Nummer 303 42 00, bei der Sparkasse Starkenburg, BLZ 509 514 69.
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