Bildung

Friedrich-Fröbel-Schule in Viernheim ausgezeichnet

Die Friedrich-Fröbel-Schule in Viernheim zeigt Courage und engagiert sich gegen Rassismus. Dafür hat sie nun ein Zertifikat erhalten, das auf dem Schulfest verliehen wurde

Von 
Othmar Pietsch
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Sabrina Becker (r.) übergibt die Ernennungsurkunde als „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“. © Othmar Pietsch

Viernheim. „Schule ohne Rassismus – Wir sind bunt!“ lautete das Motto des Sommerfests der Friedrich-Fröbel-Schule, um das sich das Geschehen auf den Pausenhöfen und in den Räumlichkeiten drehte. Es gab jede Menge Informationen, Spielangebote, Unterhaltung und natürlich auch Speisen und Getränke. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren kühlende Erfrischungen gefragt. Meist waren es Schulkinder, aber auch Eltern und Lehrkräfte, die für den Nachschub sorgten.

Höhepunkt war der kleine Festakt, bei dem die Friedrich-Fröbel-Schule in das Courage-Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen wurde. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von bundesweit rund 4000 Schulen, die sich verstärkt für die Menschenrechte einsetzen. Allein an der Fröbelschule werden etwas mehr als 800 Kinder und Jugendliche im Alltag dafür sensibilisiert.

Die hessische Landeskoordinatorin Sabrina Becker übergab die Urkunde persönlich. „Herzlichen Dank all denen, die sich für diese Idee stark machen. Das Projekt muss natürlich weitergeführt und mit Leben erfüllt werden. Hierzu leistet der Verband gerne Unterstützung.“ Für Bürgermeister Matthias Baaß war es selbstverständlich, „dass ich dafür gerne die Patenschaft übernehme. Es ist außergewöhnlich, dass sich Schüler in der heutigen Zeit auch im Alltag zu solch besonderen Zielen bekennen und sich für diese Werte einsetzen und weitergeben. Da hilft die Stadt gerne mit.“

Unter Leitung der Lehrerin Bianka Klotzbach war das Projekt in der Folge der weltweiten Bewegung „Black Lives Matter“ mit damaligen Fünftklässlern ins Leben gerufen worden. Die Jugendlichen haben sich seither bei den Streitschlichtern, der Aktion Stolpersteine oder für die Erinnerungen an die Pogromnacht beteiligt. Jedes Mitglied der AG verlas einen der dazugehörigen Standpunkte.

Schulleiter Markus Taube war der Stolz über die vielen Helfer und die Großzahl an Gästen anzumerken. „Die Verpflegung funktioniert, in den Projektgruppen wurde intensiv gearbeitet, um sich heute präsentieren zu können. Es ist beeindruckend zu sehen, wie vielseitig und talentiert unsere Kinder und Jugendlichen sind. Es ist ein Tag, an dem wir die Schulgemeinschaft auf einer anderen Ebene stärken. Perfekt ist auch das Wetter, das uns zahlreiche Aktionen im Freien erlaubt.“

Taube konnte an diesem Tag unter anderen seinen Vorgänger Heinz Klee als Vertreter des Landrats und Bürgermeister Matthias Baaß begrüßen. Dazu kamen Vertreter des Kooperationspartners „Kloster Lorsch“ und des Unesco-Geoparks Bergstraße.

Musikalischer Auftakt

Auftakt des umfangreichen Programms war der musikalische Auftritt der der Rhythmus-AG, die auch zwischendurch auf die Pauke haute. Die Schülerschar stimmte einige Lieder an, was der musikalischen Ausrichtung der Fröbelschule gerecht wurde. Auf der Bühne wurde ein Märchentheater aufgeführt. Beim Bücherflohmarkt gab es auch bunte Masken, die Bank der Freundschaft wurde präsentiert und das Projekt Stolpersteine vorgestellt. Auf einer Weltkarte konnte man die Kinderrechte der verschiedenen Länder ablesen. Kinderschminken, Länderquiz, Hüte basteln, Armbänder herstellen und Regenbogen aus Holz zum Kauf rundeten das Angebot ab.

Der Erlös des Schulfests geht zur Hälfte an das Kinderhospiz Sterntaler, die anderen 50 Prozent fließen gleichmäßig in die Klassenkassen.

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