Menschen in Viernheim - Tillmann, Sophia und Maximilian stehen im ZDF bei "1, 2 oder 3" vor der Kamera / Thema Hunde erst am Tag der Aufzeichnung verraten

Elton begeistert von den drei Experten

Von 
Nico Bähr
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Selbstbewusst zum ZDF: Tilllmann Stork, Sophia Stößer und Maximilian Schulte (v.l.) stellten sich in der Sendung "1, 2 oder 3" den Fragen von Moderator Elton.

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Viernheim. "Eines fiel mir sofort auf: dass Elton gar nicht so witzig ist, wie er in der Show klingt", findet Tillmann Stork. Der aufgeweckte Viertklässler hat Ende Januar mit seinen Freunden Sophia Stößer und Maximilian Schulte an der Kindersendung "1, 2 oder 3" teilgenommen. Die Drei haben sich dabei nicht nur den Fragen in der Show gestellt, sondern auch den Fernsehalltag genau unter die Lupe genommen - und diesen beim Gespräch mit dem "Südhessen Morgen" mit pfiffigen Kommentaren wiedergegeben. Die Erstausstrahlung der Folge ihres Auftritts läuft heute Morgen im ZDF.

Ihnen ist schon früh klar, dass sie in einer Kinderkanal-Show auftreten wollen. "Max und ich sind beste Freunde, seit wir vier sind", erzählt die neunjährige Sophia. "In der ersten Klasse haben wir gesagt: In der vierten bewerben wir uns." Da jedem der drei Rate-Teams der Show jeweils drei Kinder angehören müssen, fragen Sophia und Max noch Tillmann. "Er ist das Genie in der Klasse", nennt Sophia als Grund. Kurz danach ergänzt sie, dass sie ja auch schon lange befreundet sind.

Freundschaft hin, Freundschaft her: Die drei Grundschüler geben genau darauf acht, bei der Quiz-Show auch möglichst viele Themenfelder abzudecken. Denn um was sich die Fragen bei der jeweiligen Folge drehen werden, wird erst unmittelbar vor der Show bekanntgegeben.

Jeder von ihnen ist Experte auf seinem Gebiet: "Ich bei Technik, ich fahre nämlich Kart", meint Max. "Sophia kennt sich mit Tieren und Biologie aus." "Und Schauspielerei", fügt das Mädchen hinzu. "Bei Tillmann sind es Sport und die Wissenschaften", findet sie.

Aber gute Aufstellung hin oder her: Zuerst ist natürlich nicht klar, ob die Kinder mit der Bewerbung überhaupt erfolgreich sein werden. "Irgendwann hat meine Lehrerin Frau Schütte zu Hause angerufen und gefragt, ob sie meine Eltern sprechen kann. Ich hatte schon Angst, dass ich etwas angestellt hatte", erzählt Sophia. Das klärt sich aber schnell, und die Drei können ihrem großen Auftritt entgegenfiebern.

Kühlen Kopf bewahrt

Am Tag der Aufzeichnung, dem 28. Januar, fahren die Grundschüler und ihre Mütter mit der Bahn nach München zu den Bavaria Film Studios. Ein kurzes Essen in der Kantine steht an, dann werden die blauen T-Shirts verteilt, ein kurzes Gespräch mit einer Frau vom Sender schließt sich an, und ab geht's in die Maske. Danach werden Eltern und Kinder getrennt, ein kurzes Gespräch mit Moderator Elton folgt. Er klärt noch mal ein paar Fragen, die er den Grundschülern gleich in der Show stellen wird. "Er hat gefragt, was wir für Haustiere haben. Ich habe gesagt . . . - nein, das verrate ich jetzt lieber nicht, das sollen die Leute dann im Fernsehen hören", kichert Sophia. Auf jeden Fall ist Elton von der Antwort derartig begeistert, dass er Sophia auffordert, sie solle das genau so in der Show sagen.

Bis dahin sind die Drei noch sehr gelassen, aber beim Warten auf den Show-Beginn steigt die Nervosität. "Als ich die ganzen Menschen gesehen habe, war ich noch mehr aufgeregt", erinnert sich Sophia. "Aber während der Show ging es."

Die drei Viernheimer bewahren die ganze Aufzeichnung über einen kühlen Kopf: "Wir waren die Einzigen, die sich abgesprochen haben, die anderen sind immer gleich losgerannt", nennt Max ihren strategischen Vorteil. Die Kinder laufen nämlich zu leuchtenden Feldern und hüpfen quasi auf den drei Antwortmöglichkeiten herum, bis sie bei Eltons Satz "Ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr, wenn das Licht angeht" auf dem Feld ihrer Wahl stehen bleiben.

Die Fragen bei dieser Folge drehen sich rund um das Thema "Feines Näschen - feiner Kumpel". Dementsprechend ist auch das Studio eingerichtet: "Da waren kleine Labradore als ,Deko' in Laufställen", erzählt Sophia und muss lachen: "Die haben Elton total genervt." Außerdem ist ein Star-Gast in der Sendung mit dabei: Der Hund aus "Da kommt Kalle" zeigt seine zahlreichen Kunststücke.

Durch die Sendung haben die Kinder und ihre Mütter viele Einblicke in das Fernsehgeschäft erhalten. "Im Fernsehen sieht immer alles viel größer aus", ist Max durch den Aufenthalt im Studio klargeworden. Außerdem haben sie erfahren, wie teuer die Technik ist. Allein die kleinen Mikrofone an den T-Shirts der Kinder kosten jeweils über 2000 Euro. Und Tillmann verrät: "Falls alle drei Teams von den Punkten her gleich wären, haben die da sogar drei Pokale bereitstehen."

Ganze Klasse schaut zu

Das Vorgespräch mit Elton, aber auch Clowns, die vor Beginn der Show die rund 100 Zuschauer in Stimmung bringen und ihnen beibringen, auf welches Stichwort sie wie zu jubeln haben, zeigen: "Alles ist da perfekt durchgeplant, damit die Aufnahme sofort sitzt", so Tillmanns Mutter Petra Stork. "Sie nehmen zwei Folgen am Tag auf und produzieren in ein paar Tagen die ganze Staffel. Die Sendungen werden dann nach und nach ausgestrahlt."

Die Erstausstrahlung heute Morgen schaut sich die Nibelungenschulklasse 4b gemeinsam an, weil sie zufälligerweise sowieso für den Vorabend eine Lesenacht geplant hatte. Das gewonnene Geld ist auch schon fest eingeplant: "Das nehmen wir für das Riesen-Abschlussfest, damit unsere Klasse auch was davon hat", spricht Sophia für ihr Quiz-Team - und die beiden Jungen stimmen ihr freudig zu.

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