Namibia-Projekt - Gemeindereferentin Dorothea Busalt und Küster Andreas Heibel berichten über ihre Reise

Elf Tage in einer anderen Welt

Von 
Sara Busalt
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Viernheim. Spannend wie ein Krimi: Gemeindereferentin Dorothea Busalt und Küster Andreas Heibel aus der Pfarrei St.-Hildegard-St.-Michael über ihre gemeinsame Reise mit Pfarrer Angelo Stipinovich zum Kavangofluss im Norden Namibias. Dort besuchten sie zusammen mit Schwester Silvia und Schwester Mathilde vom Haus des Lebens und Katharina Wolf aus einer Gemeinde in Gießen die Kavango Development Foundation, ein Weltkirche-Projekt der Diözese Mainz. Seit 2009 betreut Pfarrer Stipinovich von Viernheim aus Projekte, die im Laufe der Zeit am Kavangofluss entstanden sind.

Der Einstieg in den Vortrag, gab den Zuhörern zunächst einmal die Möglichkeit, etwas über Land und Leben vor Ort zu erfahren. Mit Bildern und Kommentaren von Dorothea Busalt konnte man in die "etwas andere Welt" eintauchen. Durch den Fluss sei es dort grüner als in anderen Regionen Namibias, die Vielfalt der Tiere fiel der deutschen Reisegruppe besonders auf. Außerdem begegnete sie sehr freundlichen und offenherzigen Menschen, die sie auf ihrer Reise begleiteten.

Das Pastoralteam wohnte während seines Aufenthalts in der Lodge, die sozusagen der Sitz der Foundation ist. Von dort aus kümmert sich ein Manager-Ehepaar um die Projekte vor Ort. Rund 80 Arbeitsplätze stellt die Foundation Einheimischen zur Verfügung. Die Angestellten sind auf verschiedene Stellen verteilt, dazu gehört das Wasserprojekt: Eine 50 Kilometer lange Rohrleitung versorgt 28 000 Menschen in der Gegend mit Wasser.

Jeder Ort, der Wasser von der Stiftung bekommt, ist selbst für die Reglung der Bezahlung verantwortlich. Das Geld, dass die Ortsbeiräte einsammeln, geht direkt an die Stiftung, die damit weitere ihrer Projekte unterstützt, wie zum Beispiel die vier Kindergärten Makandu, Shamba Shamba, Gertrud und Katere. Sie liegen alle in der Nähe. Nur Makandu, der Partnerkindergarten von St.Michael, liegt etwas weiter weg in Richtung Rundu. Alle Kindergärten sind gleich aufgebaut. Sie sind von außen rot und weiß gestrichen, haben zwei Unterrichtsräume, ein Büro und eine Toilette. Die Kleinen bekommen dort eine warme Mahlzeit am Tag, die draußen an der Kochstelle zubereitet wird. In den Räumlichkeiten finden bis zu 75 Kinder Platz.

Vorbereitung auf die Schule

Alle werden in Englisch unterrichtet und so optimal auf die Schule vorbereitet. Die Kinder werden um 8 Uhr von den Eltern gebracht und um 12 Uhr abgeholt. Eigentlich kennt man in Namibia Kindergärten nicht. Das Ziel ist es, dass es irgendwann Wasseranschluss für alle Kindergärten gibt, damit sie selbst Gemüse und Obst anbauen können, um sich gesund zu ernähren. Ein weiteres Projekt ist das Aidswaisenhaus, das von zwei Schwestern geleitet wird. Insgesamt 60 Kinder finden hier Platz, Jedes einzelne Kind, das ins Waisenhaus kommt, muss registriert werden. Es benötigt eine Bestätigung, dass es keine Eltern mehr hat, damit der Pfarrer die Vormundschaft übernehmen kann.

Das Waisenhaus ist seit November 2015 in Betrieb und befindet sich in der Aufbauphase. Genau wie die Kindergärten soll es sich irgendwann mit Gemüse und Obst selbst versorgen können. Deshalb entsteht gerade am Fluss hinter dem Haus, eine Anbaufläche , von der die Lodge schon profitiert.

Zum Schluss gaben Busalt und Heibel ihre Einschätzung zur Reise und dem Projekt. Beide waren sich einig, dass die Reise definitiv wiederholenswert sei und man bei einem so gut durchdachten Projekt wirklich Lust empfinde, zu helfen. Wer helfen möchte, kann zum Beispiel eine Patenschaft im Aidswaisenhaus für 30 Euro im Monat übernehmen.

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