Viernheim. Interesselosigkeit und Gleichgültigkeit am politischen Geschehen bei unkritischen und angepassten Jugendlichen in den Schulen: Das waren für die organisatorischen und künstlerischen Leiter des Viernheimer Kunsthauses, Claus Bunte und Fritz Stier, der Impuls, im Namen der Stadt mit dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, Kontakt aufzunehmen.
Ergebnis der Zusammenarbeit: Am Freitag, 4. November, um 19 Uhr, wird die Ausstellung "Wilde Zeiten" mit Fotografien von Günter Zint eröffnet. Sie ist eine authentische Retrospektive deutscher Zeitgeschichte von den 60er bis in die frühen 80er Jahre. In einem Pressegespräch informierten Bürgermeister Matthias Baaß und sein Sprecher Hermann Wunderle, Fritz Stier und Kurator Claus Bunte gestern über die Ausstellung, die insbesondere für Schüler ab den achten Klassen von großem Interesse sein sollte.
Eingebunden in die bis zum 3. Dezember geöffnete Bild-Dokumentationen sind zwei Filmabende. Am 14. November um 19 Uhr werden der biografische Film "Eins in die Presse - der Fotograf Günter Zint" und am 28. November, 19 Uhr "Bye Bye Star-Club" aufgeführt.
Am Montag, 21. November, werden Silke Brauner und Gretchen von Seggern aus der Literatur der 68er Bewegung lesen. Bei der Vernissage am lommenden Freitag, 4. November, wird Günter Zint anwesend sein und selbst über seine Arbeit erzählen. 1941 in Fulda geboren, beginnt Zint 1959 seine berufliche Laufbahn als Bildjournalist und Redakteur bei der Deutschen Presseagentur in Frankfurt, Berlin und München. Er macht Fotoreportagen für "Quick", "Twen" und "Der Spiegel", arbeitet als freier Fotograf zeitweise auch in Schweden und England.
In der Ausstellung mit mehr als 60 Schwarz-Weiß-Fotografien gibt es ein Wiedersehen mit den Beatles und Jimi Hendrix im legendären Hamburger Star-Club. Auf beiden Etagen des Kunsthauses in der Rathausstraße sind ferner Bild-Belege der Studentenproteste in Berlin, der Ostermärsche und Anti-Atomkraft-Demonstrationen, des Mauerfalls und der deutschne Einheit zu sehen. Der Fotograf Günter Zint dokumentiert und protokolliert stets engagiert, kritisch und nie unbeteiligt, seinem Credo gemäß "Ran ans Motiv". Er wird dabei zum Chronisten und glaubhaften Zeitzeugen der vergangenen wilden Jahrzehnte.
Erweiterte Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr, Mittwoch und Samstag von 10 bis 13 Uhr, am verkaufsoffenen Sonntag, 6. November, von 13 bis 18 Uhr. Führungen für Schulklassen sind nach telefonischer Vereinbarung unter der Mobil-Nummer 0178/491 59 80 möglich.
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