Kultur - Auftakt der Viernheimer Gitarrentage mit einem Konzert von Anna-Lucia Rupp und Sönke Meinen

Duftige Eigenkompositionen

Von 
Selina Kohl
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Viernheim. Nylon- treffen auf Stahlsaiten, Balladen auf rasante Stücke, eigene Kompositionen auf Coverversionen - das Eröffnungskonzert der fünften Viernheimer Gitarrentage von Akustikgitarrist Sönke Meinen und Jazzsängerin Anna-Lucia Rupp hat zahlreiche Besucher in den Treff im Bahnhof (TiB) gelockt und war ein gelungener Auftakt.

Die Organisatoren der Gitarrentage Helmut Neumann und Manfred Brandmüller vom Kulturverein "chaiselongue - Kunst und Soziales" kündigten voller Vorfreude das Duo an: "Auf das Duo Meinen und Rupp sind wir durch Youtube, andere Musiker und Veranstalter aufmerksam geworden."

Die Singer-Songwriterin und der Instrumentalist haben sich während ihres Studiums in Dresden kennengelernt. Meinen hat sich mit seiner Musik, in denen er virtuosen Fingerstyle mit Einflüssen aus klassischer Konzertmusik, Jazz und Weltmusik verbindet, bereits in jungen Jahren in der nationalen und internationalen Gitarrenszene einen herausragenden Ruf erspielt. Er ist Preisträger diverser Wettbewerbe - im Jahr 2016 gleich bei zwei der renommiertesten weltweit: als Gewinner des "Guitar Masters"-Wettbewerbs und Sponsoring-Preisträger des "European Guitar Awards".

Gitarrenlegende Tommy Emmanuel nennt ihn "einen der kreativsten Gitarristen der aktuellen Gitarrenszene". Sönke Meinen wurde 1991 in Aurich geboren. Er studierte bei Thomas Fellow, Stephan Bormann und Reentko Dirks an der Hochschule für Musik in Dresden. Heute spielt Meinen Konzerte auf der ganzen Welt.

Vielseitige Musikalität

Neben seinen Solokonzerten steht er mit Jazzgitarrist Philipp Wiechert, dem Violinenvirtuosen Bjarke Falgren oder Jazzsängerin Anna-Lucia Rupp auf der Bühne. Zwischen grooviger Virtuosität und zerbrechlichen Balladen bringen Rupp und Meinen mit ihrer auf den ersten Blick gewöhnlichen Besetzung aus Stimme und Gitarre eine ungewöhnlich vielseitige Musikalität auf die Bühne.

Die studierte Sängerin Anna-Lucia Rupp wurde 1993 in Weingarten geboren und vereint in ihrer Stimme den Sound des Jazzgesangs mit tiefgehenden Texten und fantasievollen Melodielinien. Sie gibt ihrer musikalischen Persönlichkeit auch mit ihren Bands 'Mozaik' und 'Nouk', sowie in Duo-Arbeit mit dem Jazzgitarristen Lukas Häfner ein Gesicht.

In gemütlicher Atmosphäre verzauberte das Duo Meinen-Rupp nun das Publikum. Die Leidenschaft der beiden Vollblutmusiker war deutlich spür- und sichtbar. "Wir haben einige neue Eigenkompositionen, die so frisch sind, dass sie noch duften", erzählte Anna-Lucia Rupp. So spielten sie unter anderem ihre neuen Stücke "Purple Stone" und "Colors and Shades" - zwei sehr energetische und persönliche Lieder mit fesselnden Klangwelten und Gänsehaut-Garantie. Auch neu-interpretierte Klassiker wie "Overjoyed" von Stevie Wonder waren Teil ihres Repertoires.

Die studierte Jazz-Sängerin verzauberte ihr Publikum mit ihrer gefühlvoll-weichen Stimme und erzählte Geschichten von ihren Liedern, die sie auf Englisch, Französisch, Portugiesisch, kapverdisches Kreol oder Deutsch singt. Zu dem Jazz-Standard "Caravan" hat Rupp einen deutschen Text geschrieben, wodurch ein sehr energiegeladener Song entstanden ist. "Wenn Anna Lieder schreibt, denkt man als Gitarrist erst einmal: Das wird nicht funktionieren. Und dann denkt man: Sie wird es in der ersten Probe merken. Und dann funktioniert es doch", berichtete Sönke Meinen schmunzelnd von ihrer Zusammenarbeit.

Doch nicht nur für das Schreiben und Singen ist Anna-Lucia Rupp zuständig. Die Künstlerin spielt selbst Gitarre und bewies ihr Können. "Das Gitarrespielen habe ich extra gelernt, um heute mit auftreten zu dürfen", scherzte sie und bewies bei der Eigenkomposition "Undecided", dass sie auch mit exotischen Musikinstrumenten wie einer traditionell afrikanischen Kalimba - einem Daumenklavier - umgehen kann.

Freie Autorin Ich heiße Selina Kohl, bin 22 Jahre alt und schreibe seit mittlerweile über sechs Jahren als freie Mitarbeiterin beim Mannheimer Morgen für den Viernheimer Teil. Da ich Grundschullehramt in Heidelberg studiere, berichte ich mittlerweile meistens nur noch über Events, die am Wochenende stattfinden. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, da sie sehr abwechslungsreich ist, man viel erlebt und immer wieder nette neue Leute kennenlernt. :-)

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