Sommerbühne - Mannheims berühmter Sohn wird demnächst ein Viernheimer / Sänger kündigt Lied über seine neue Heimat an

Claus Eisenmann rockt den Apostelplatz

Von 
Othmar A. Pietsch
Lesedauer: 

Viernheim. Alte Hits und neue Informationen, mit dieser Mischung landete Claus Eisenmann am Donnerstagabend auf der Viernheimer Sommerbühne einen überragenden Erfolg. Gerammelt voll war der nach oben offene "Konzertsaal" auf dem Apostelplatz, die Bühne dagegen weitgehend verwaist.

Den Sohn Mannheims hält es einfach nicht dauerhaft auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und da es Funkmikrofone gibt, wandert er immer wieder singend durch die Stuhlreihen. Mitten unter seinem Publikum fühlt sich der Entertainer einfach am wohlsten. "Da ist ja richtig was los", staunte eine auswärtige Besucherin lange vor Konzertbeginn angesichts des gelungenen Ambientes und der Zahl der Gäste nicht schlecht. Dabei sollte sich im Lauf des Abends die Stimmung noch steigern. Eisenmann versteht es einfach, seine Anhänger zu begeistern, sucht sich bei seinen musikalischen Wanderungen natürlich vornehmlich weibliche Besucher für ein kurzes Duett aus.

Mal sanft - mal rockig

Die Mischung der Lieder ist stets gelungen. Sanfte Balladen wechseln mit rockigen Stücken, und dazwischen bringt er immer wieder etwas von den Söhnen Mannheims oder aus der eigenen Feder.

Eisenmanns klassische Gesangsausbildung trat besonders bei "La donna è mobile" (was so viel bedeutet wie "oh wie so trügerisch sind Frauenherzen") aus Verdis Oper Rigoletto zutage. Dabei wurde im Publikum gerätselt, aus welcher Fernsehwerbung man dieses Lied eigentlich kennt. Um die Zuhörer von den Sitzen zu reißen, bedarf es natürlich anderer Lieder. Elvis Presley, Robbie Williams und sonstige Größen des Rock'n'Roll liefern hierfür die optimalen Vorlagen. Ein Orchestergraben wird bei den Auftritten von Claus Eisenmann ebenso wenig gebraucht wie eine große Begleitband.

"Begleitband" auf dem iPhone

Die moderne Technik macht es auch hier möglich. Der Sänger hat seine Lieder als Datensammlung auf dem iPad und dem iPhone abgelegt und mischt sich die entsprechenden Stücke im Vorfeld zusammen. Gesungen wird natürlich live. Bei Liedern wie "Somewhere over the rainbow" greift der Mannemer Bub allerdings stets zur Ukulele und begleitet sich bei diesem Schmusesong aus den späten 1930er Jahren selbst.

Wenn Eisenmann im kommenden Jahr wieder auf der Sommerbühne stehen sollte, dann darf er ein Heimspiel feiern. In einigen Wochen soll nämlich der Umzug nach Viernheim erfolgen. "Dann schreibe ich auch über meine neue Heimat ein Lied". Außerdem heiratet er im September. "Da könnt Ihr alle in die Jesuitenkirche nach Mannheim kommen. Dort ist genügend Platz", lud er seine Viernheimer Anhänger vorsorglich schon jetzt ein. Bereits am morgigen Sonntag, um 20 Uhr, können sich die lokalen Musikfreunde erneut vor der Sommerbühne vergnügen, vorausgesetzt, sie sind Fans von Udo Lindenberg.

Der Altrocker aus dem hohen Norden wird in Viernheim von Ralph Hennicke "vertreten", und das ganz nah am Original.

Copyright © 2025 Südhessen Morgen