Viernheim. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr holten sich die deutschen Frauen im 3x3-Basketballturnier sensationell die Goldmedaille und haben damit auch einen Boom dieser neuen Sportart hierzulande ausgelost. Den Ursprung hat diese Art der Korbjagd in den Vereinigten Staaten, wo in den Hinterhöfen nicht genügend Platz für größere Teams ist. Auch in Viernheim wird diese Variante gerne praktiziert, unter anderem auf der Anlage hinter der Waldsporthalle. Außerdem findet seit einigen Jahren auch das von der städtischen Jugendförderung initiierte Turnier „Streetball at night“ statt, an dem bunt gemischte Teams teilnehmen dürfen.
In diesem Jahr wurde erstmals in der Waldsporthalle gespielt. „Eigentlich wollten wir ja auf dem Platz im Freien spielen. Dort gibt es aber nur zwei Körbe und der Boden ist derart schlecht, was zu Verletzungen hätte führen können. Außerdem hätte schlechtes Wetter eine Rolle spielen können“, begründete Turnierleiter Lars Prechtl vom Stadtteilbüro Ost den Umzug.
Kreativität war auch bei der Namensgebung gefragt
Unterm Hallendach konnte an vier Körben gespielt werden. Gemeldet hatten neun Teams im Alter zwischen zehn und 14 Jahren, in der Altersklasse 15 bis 21 Jahre traten fünf Mannschaften an. Kreativität war nicht nur im Spiel, sondern auch bei der Namensgebung gefragt. „Die saftigen Bratwürste“, „Court Kings“, „Small Foot“, „Weltwunder“, „Habusch Babusch“ oder „Brr Brr Patapim“ lauteten einige Bezeichnungen.
Schon vor der Waldsporthalle waren die aus dem Inneren kommenden wummernden Bässe zu hören. Drinnen, wo DJ Patrese für die passenden Rhythmen sorgte, verstand man dann zwar seine eigenen Worte nicht mehr, aber beim Basketballturnier „Streetball at night“ musste auch nicht viel geredet werden. Knapp 80 Teilnehmer hatten sichtlich ihren Spaß. Auf die Gewinner warteten Gutscheine des Kinopolis (100 Euro), der Townhall (50) und die Drittplatzierten dürfen gemeinsam Döner essen gehen.
In dem von der städtischen Jugendförderung und einigen Kooperationspartnern wie dem Verein Förderband, dem freiwilligen Polizeidienst, der Viernheimer Polizei und der Basketballabteilung des TSV Amicitia organisierten Event geht es darum, in einer lockeren, altersgerechten Atmosphäre Sport zu treiben, Teamgeist zu entwickeln und dem Gegner gegenüber fair zu bleiben. „Vor und während der Veranstaltungen waren zudem viele Jugendliche maßgeblich in das Geschehen eingebunden. Das ist ein wichtiges Kriterium unserer Arbeit“ so Lars Prechtl.
Bayram Gül, Polizeibeamter vor Ort, fungiert als Spielfeldaufsicht
Mittendrin im Geschehen war Bayram Gül, Polizeibeamter vor Ort, der sich als begeisterter Basketballer outete und als Spielfeldaufsicht fungierte. Schiedsrichter gibt es allerdings keine, die Spieler treffen die Entscheidungen selbst. „So ein Turnier bietet eine gute Möglichkeit, damit sich die Jugendlichen untereinander kennen und besser verstehen lernen. Deshalb war ich auch gerne bereit, die Veranstalter zu unterstützen“ so der Beamte.
Hilfe gab es auch von vielen Jugendlichen, die an der Kasse Bons verkauften oder beim Verkauf der Speisen und Getränke dabei waren. Auf der Tribüne konnten auch zahlreiche erwachsene Besucher das Geschehen auf dem vier Spielfeldern verfolgen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/viernheim_artikel,-viernheim-basketballturnier-in-viernheim-streetball-at-night-wird-zum-treffpunkt-fuer-junge-talente-_arid,2305743.html