Diskussion

Anwohner kritisieren Kampagne zum Gehwegparken in Viernheim

Sommertour führt CDU an Waageplatz, wo zahlreiche Bürger auf die Politiker warten.

Von 
Othmar Pietsch
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Beim Abschlusstermin der Sommertour „Auf ein Eis mit der CDU“ auf dem Waageplatz klagen zahlreiche Anwohner den Viernheimer Lokalpolitikern ihr Leid. © Othmar Pietsch

Viernheim. Die Sommertour „Auf ein Eis mit der CDU“ führte die Kommunalpolitiker zu einem zusätzlichen Termin auf den Viernheimer Waageplatz in der Wasserstraße. In diesem Bereich herrscht seit Monaten dicke Luft, was den ruhenden und fließenden Verkehr angeht. Hauptsächlich Anwohner der Friedrichstraße und der Waldstraße bemängeln die bestehenden Einbahnstraßenregelungen und fehlenden Parkplätze.

Ordnung und Sauberkeit rund um den Waageplatz und den Kreisverkehr wurden ebenfalls angesprochen. Genannt wurde der Wunsch nach größeren Mülleimern, zusätzlichen Stationen für Hundekotbeutel und Geschwindigkeitskontrollen in der Wasserstraße.

„Wir werden die Ideen und Meinungen an die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt weitergeben und hoffen, dass wir dort ein stärkeres Bewusstsein für die Sichtweise der Anwohner erreichen“, versprach der CDU-Fraktionsvorsitzende Volker Ergler am Ende.

Ein Thema dominierte in den Diskussionen: der Ärger über die aktuellen Auswirkungen der städtischen Kampagne „Alle brauchen Platz“. Deren Ziel ist es, auf Gehwegen genügend Raum für Fußgänger zu lassen und gleichzeitig die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge und Entsorgungsdienste auf der Straße sicherzustellen. Dabei beruft sich die Stadt auf das Verbot des Gehwegparkens.

„Den Anwohnern war es wichtig, eigene Vorschläge zu präsentieren“, berichtete der CDU-Vorsitzende Torben Kruhmann. „Die Gespräche waren zwar intensiv, aber auch konstruktiv.“ Die Bürger zeigten verschiedene Ideen auf, wie ein beidseitiges Parken in der Waldstraße ihrer Ansicht nach wieder ermöglicht werden könnte. Dabei ging es ihnen vor allem um Lösungen, die sowohl Fußgängern mit unterschiedlichen Bedürfnissen als auch dem ruhenden Verkehr gerecht werden.

Die aktuelle Regelung führt nach Ansicht vieler Betroffener auch zu unliebsamen Begleiterscheinungen. Die breitere Fahrbahn lade Autofahrer zum Rasen ein. Gleichzeitig würden Gehwege häufiger von E-Scootern oder Fahrrädern genutzt. Von Radfahrern werde das Durchfahrtsverbot oft ignoriert.

Kritisiert wird die Kommunikation der Stadtverwaltung

Positive Stimmen waren bei den zahlreichen Gesprächen eher die Ausnahme. Ein Anwohner zeigte sich erfreut über den freien Platz gegenüber seines Hoftors, da das Ein- und Ausfahren nun einfacher sei. Seiner Meinung nach seien viele Einwände übertrieben, „wenn jeder nicht nur auf sich schauen würde, gäbe es diese Probleme nicht“. Ein anderer lobte die Schaffung von 23neuen Parkplätzen in der Industriestraße, die noch stärker als Alternative beworben werden müssten.

Allgemein bemängelt wurde die Kommunikation von Seiten der Behörde. „Nachfragen und Vorschläge werden oft nicht oder später beantwortet, das kommt bei uns mündigen Bürgern, die ja auch Wähler sind, nicht gut an“, so der Vorwurf in Richtung der Amtsstuben. Manche äußerten sogar die Befürchtung, man wolle in ihrer Straße „ein Exempel statuieren“. „Uns war wichtig, den Anwohnern zu zeigen, dass man ihnen zuhört und die Vorschläge ernst nimmt“, erklärte Volker Ergler zum Abschluss.

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