Projekttage - Schillerschüler entwickeln großen Forscherdrang / Lehrerin "geht baden" / Geopark-Ranger stellen Aufgaben

Anglersee auf den Grund gegangen

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Welche Tiere und Pflanzen gibt es am und im Anglersee? Unter anderem mit dieser Frage beschäftigten sich gestern die Schillerschüler.

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Viernheim. Nasse Füße, kühles Wetter: Einen echten Forscher hält nichts davon ab, Dingen auf den Grund zu gehen. Deshalb ließen sich die Schillerschüler beim Projekt "Forscher am Waldsee" nicht von derlei Einflüssen hemmen. Selbst das eine oder andere unfreiwillige Bad im Anglersee konnte die knapp 40 Kinder nicht stoppen. Groß war natürlich die Schadenfreude, als bei der Expedition am Seeufer auch noch eine Lehrerin "baden ging".

Wichtiger als der Zeitvertreib unter freiem Himmel war natürlich der Lerneffekt und die damit verbundene Nachhaltigkeit. "Die Kinder waren mit einer großen Begeisterung bei der Sache und dürften von den Erfahrungen sicher auch zu Hause noch erzählt haben", freuten sich die beiden Lehrerinnen Stefanie Brand und Cora Mertz über das Engagement der Schüler.

Für die Projekttage hatte man sich den Viernheimer Waldsee ausgesucht, den einige Schillerschüler zum ersten Mal überhaupt sahen. Klassenübergreifend konnten sich die Kinder aus allen Altersstufen anmelden. "Das hat der ganzen Sache natürlich eine besondere Note verliehen, weil sich die Schüler anfangs untereinander nicht so gut kannten. Dadurch wurde die Kommunikation angeregt", stellte Stefanie Brand fest.

Unterstützung erhielten die Lehrkräfte von den drei Rangern des Geo-Naturparks Bergstraße/Odenwald Ulrike Kiehne, Brigitte Wittorf und Lutz Leglemann, die für die Nachwuchsforscher spezielle Aufgaben ausgetüftelt hatten.

Zunächst ging es zu Fuß von der Innenstadtschule in den Viernheimer Erholungswald - ein Marsch, der so manchem Schüler als Fitnesstest diente und die sportlichen Defizite aufzeigte. An Ort und Stelle galt es, den Anglersee kartografisch zu erfassen, nach Lebewesen in und am Wasser Ausschau zu halten, den Grund des Sees zu beobachten, die Wasserqualität herauszufinden, Gerüche zu ermitteln sowie Verunreinigungen festzustellen, die Wassertemperatur zu messen und die Lage des Anglersees zu beschreiben.

Fest heute ab 11 Uhr

Die Forschungsergebnisse des von der Sparkassenstiftung Starkenburg unterstützten Projekts werden ab 11 Uhr beim heutigen Schulfest präsentiert. Dort ist dann zu lesen, dass der Anglersee ein wahres Naturparadies ist, wo neben den Fischen auch Erdkröten, Wasserläufer, Libellen, Kaulquappen, Störche, Reiher und sogar Schildkröten wie auch jede Menge Pflanzen ein Zuhause gefunden haben. JR

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